Trifft auch die, die es nicht betrifft

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"Lotta Wundertüte" von Sandra Roth ist kein Roman, es ist viel mehr der Bericht einer Mutter, die im 9.Schwangerschaftsmonat erfährt, dass ihr zweites-bisher gesund geglaubtes-Kind mit schweren Einschränkungen zur Welt kommen wird. "Vena Galeni Malformation" heißt die Erkrankung ihrer Tochter, die ihr Leben und das der Menschen in ihrer Umgebung auf den Kopf stellen und in neue Formen bringen wird. Wie ist es möglich, dass trotz all der positiven Voruntersuchungen und einer der Schwangerschaft angepassten Lebensweise eine solche Erkrankung auftritt und nicht erkannt wird? Warum trifft es gerade ihre Familie?Und was wäre gewesen, wenn Sandra Roth und ihr Mann zu einem früheren Zeitpunkt erfahren hätten, dass ihr Kind Einschränkungen haben wird? Das sind die Fragen, mit denen sich die Autorin zunächst beschäftigt. Sie entscheiden sich, trotz der Möglichkeit eine "Spätabtreibung", für die Geburt ihrer Tochter, voller Hoffnung, dass sie möglicherweise ein Kind mit wenig Einschränkungen bekommen, denn die Bandbreite in der Entwicklung solcher Kinder ist breit gefächert. Im weiteren Verlauf beschreibt die Autorin dann, wo und wie ihre Umgebung auf diese Entscheidung reagiert. Außerdem steht der eigene Umgang mit anderen Menschen und mit den nicht immer erfüllten Hoffnungen im Mittelpunkt, bevor auch noch die Schwierigkeiten mit Institutionen, Behörden und Krankenkassen ein Thema werden. Obwohl auch die Familie selbst an ihre Grenzen kommt, wird die Erzählung dadurch getragen, dass die Eltern niemals ernsthaft bereut haben, Lotta in ihr Leben zu lassen.\_"Ich weiß jetzt, was ich sagen werde, wenn wieder einer guckt und fragt:\\>\\>Was hat sie denn?\\\>Uns\\\>Sie hat uns.\