Lotta Wundertüte

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yaya Avatar

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Sandra Roth beschreibt das Leben mit ihrer behinderten Tochter, ihrem Sohn Ben und Ehemann Harry. Dabei wird der Leser auf eine Reise durch Lottas erste Lebens Jahre mitgenommen.


Diese Geschichte ist einfach wunderbar, vor allem wenn man sich in der "Materie" etwas auskennt und weiß nur zu gut, wovon hier die Rede ist. Diese Familie hat einen Kampf begonnen mit sich und der Gesellschaft. Einfach ist anders. Beschönigt wird nichts und das ist auch gut so. Natürlich gibt es Glücksmomente, aber es kostet auch viel Kraft. Das verheimlicht diese Geschichte nicht. Besonders hervorhebenswert ist, dass sehr aktuelle Diskussionen in die Geschichte Eingang gefunden haben und der Leser sich beim Lesen immer wieder die Frage stellen musste, wie er entscheiden oder handeln würde. Das Buch lädt stark zu einer ethischen Debatte ein und lässt den Leser seine Antwort selbst suchen und womöglich auch finden.
Lottas kleine Glücksmomente waren auch meine während des Lesens, auch wenn mir manchmal zu viel davon geschrieben worden ist, was alles nicht geht.Trotzdem finde ich es wunderbar, das endlich jemand so ein Buch zu dieser Thematik so lesenswert verfasst hat. Ich bin sehr froh, es gelesen zu haben und möchte es nicht missen. Es ist ein Sachbuch, das einerseits Betroffene lesen sollten, um zu merken, dass sie nicht allein sind und andererseits aber auch Leute, die fragen, ob so etwas in der heutigen Gesellschaft noch sein muss, um zu verstehen, dass es keine Formel gibt, um bestimmen zu können, wie gutes, glückliches und lebenswertes Leben aussieht. Wer fragt, ob Behinderungen in einer Gesellschaft sein müssen, sollte sich fragen, wo Behinderung oder Beeinträchtigungen anfangen. Jedoch fungiert die Geschichte nicht als Anklageschrift, sondern eher als Anreiz, sich zu fragen, ob viele Dinger sich nicht einfacher lösen ließen.

Dieses Buch kann Augen öffnen und Mut machen. Es zeigt einmal mehr, was wirklich wichtig ist im Leben.