Sehr enttäuschender Auftakt

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Der Roman "Lotus House - Lustvolles Erwachen" handelt von der Yoga-Lehrerin Genevieve, die sich nach dem Tod ihrer Eltern alleine um ihre Geschwister kümmern muss. Als der berühmte Baseball-Spieler Trent Fox Privatstunden bei ihr nimmt, ahnt sie noch nicht, wo die Reise mit ihm hingeht.

Das Cover ist mit seinem Blumenmuster in einem ähnlichen Stil wie die anderen Bücher von Audrey Carlan gehalten, wenn gleich dieses durch seine schlichtere farbliche Gestaltung im glänzenden rötlichen bronze und den schwarz skizzierten Blumen etwas weniger aufregend wirkt.

Da ich die Bücher von Audrey Carlan recht gerne lese, habe ich mich sehr über den Auftakt einer neuen Reihe gefreut.

Das Thema Yoga wurde durch kurzen Texte vor dem jeweiligen Kapitel dem Leser näher gebracht. Auch innerhalb des Romans wurde oft darauf zurückgekommen. Leider musste ich feststellen, dass mir diese abstrakten Konstrukte und Theorien des Yogas nicht zugesagt haben und ich mich dadurch nicht wirklich damit identifizieren konnte.

Da ich bereits direkt vor diesem Roman ein anderes Buch von Audrey Carlan gelesen habe, ist mir zunehmend aufgefallen, dass die Autorin sehr viele gleiche bzw. ähnlich Formulierungen und Sätze, wie "Timbre" oder " meine Frau" verwenden, sodass es für mich nicht den Anschein hatte, dass die Charakter eine eigene Persönlichkeit haben, sondern alle recht ähnlich und flach charakterisiert wurden.

Was jedoch für mich der ausschlaggebende Punkt darstellte, war die übertriebene Vulgarität. Die erotischen Szenen wurden meiner Meinung nach zu primitiv und überspitzt vulgär beschrieben, sodass ich sie teilweise wirklich gerne überblättert hätte, da es wie ich finde nichts mehr mit knisternder Erotik und Leidenschaft zu tun hatte. Aber nicht nur, dass Trent als hauptsächlich triebgesteuert und auf die weiblichen Geschlechtsmerkmale fixiert dargestellt wurde, hat mich verärgert, sondern vor allen Dingen Aussagen, wie dass Jungs wie der kleine Bruder Rowan einen "Mann im Haus" bräuchten und Genevieve das "Weib" sei, welches das Bett wärmt, wenn der Mann nach Hause kommt, haben mich mit einem Kopfschütteln zurück gelassen. Mich hat es wirklich traurig gemacht, dass ein Mann wie Trent in so einem Licht dargestellt wurde.

Am schlimmsten jedoch war die Darstellung der Frauen in diesem Roman. Alle hatten super Kurven, eine perfekte Haut und sahen toll aus. Vor allen Dingen Genevieve wurde als Frau mit großen Brüsten und Hintern mit platin-blondem Haar beschrieben. Ich finde es schade, dass man sich aufgrund dieser Beschreibungen immer weniger mit den Figuren identifizieren konnte und zudem ein vollkommen festgefahrenes unrealistisches Frauenbild skizziert wurde.

Auch die Beziehung zwischen Trent und Genevieve konnte ich leider nicht nachvollziehen. Bei der ersten Begegenung gibt Trent Genevieve bereits komische Kosenamen. Nach nicht mal zwei Wochen Kontakt nennt er sie bereits "meine Frau". Der Ablauf des Kennenlernens und der plötzlichen Gefühle wirkten unrealistisch und kitschig inszeniert.

Insgesamt bin ich sehr enttäuscht von diesem ersten Band der "Lotus House" Reihe. Die Charaktere wurden kaum ausgearbeitet, die Geschichte sehr unrealistisch dargestellt und zumdem ein, wie ich finde, völlig falsches Frauen- und Männerbild vermittelt.