Seichte Geschichte mit teils vulgärer Sprache…

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leseratte_vorablesen Avatar

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"Lotus House - Lustvolles Erwachen" ist der Auftaktband zu einer neuen Serie von Autorin Audrey-Carlan, die diesmal ihre erotischen Liebesgeschichten in das Umfeld einer Yogaschule verlagert.
Der Klappentext verspricht vollmundig: „Die prickelnde Lotus House-Serie: Liebe, Leidenschaft und Yoga unter der Sonne Kaliforniens!“.
Bei mir ist leider kein Prickeln angekommen – höchstens haben sich mir die Haare aufgestellt, was größtenteils am Sprachstil, zum Teil aber auch an der absolut seichten Geschichte lag. Ich habe mir ehrlich gesagt nicht mehr die Mühe gemacht zu überprüfen, ob der grottige Sprachstil an der Übersetzung liegt oder auch im Original vorhanden ist. Insbesondere Trent Fox, der als attraktiver Baseballspieler die Rolle des männlichen Protagonisten übernimmt und immerhin 28 Jahre alt sein soll, pflegt das Vokabular eines maximal 18jährigen: die unzähligen Wiederholungen von „Alter Falter“ und ähnlichem machten mich stellenweise aggressiv. Generell las sich das Buch nicht „prickelnd erotisch“, eher wie ein billiger Porno: Trent kombiniert seine schwülstigen und übertrieben romantischen geistigen Liebesbekundungen im nächsten Moment mit Ausdrücken wie „geiler Arsch“, „Titten“, „abspritzen“ – das passt doch überhaupt nicht zusammen. Spätestens als nur noch von seinem „Long Dong“ die Rede war, war für mich die Grenze überschritten… Durch diese geschmacklose Wortwahl und innere Fixierung auf Genevieves körperliche Vorzüge, bleibt zugleich die Person von Trent absolut farblos und flach.
Auch Protagonistin Genevieve Harper, genannt Viv, das Objekt von Trents Begierde, wird absolut flach dargestellt. Was sich in der Leseprobe noch interessant las, nämlich dass sie sich nach dem Unfalltod ihrer Eltern sich aufopferungsvoll um ihre beiden jüngeren Geschwister kümmert und dies mit Yogakursen und als Friseurin finanziert, gerät im Buch selbst irgendwie in den Hintergrund. Diese familiäre Situation und ihre Sorge um ihre Geschwister sind noch der Pluspunkt an der Figur der Viv, spätestens ab dem Zeitpunkt, in dem Trent ihren Yogakurs betritt, denkt sie anscheinend nur noch mit Körperregionen , die tiefer zu finden sind.
Schade, die Idee Yoga mit Erotik zu kombinieren, fand ich ganz nett, aber die Umsetzung blieb hinter allem zurück, was ich bislang von der Autorin gelesen habe…