Mein liebster Hoover

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Cover:
Ich habe mir natürlich zu diesem Buch auch wie üblich das Original angesehen und habe mich gleichermaßen verliebt! Das kann natürlich auch an meinem Hang zur Kunst liegen, aber mich beeindrucken die Ausgaben durch ihr Zusammenspiel von Schlichtheit und Farbwirkung ungemein. Ich kann mich wirklich nur schwer entscheiden, welches Cover ich nun schöner finde, aber auf alle Fälle können wir Deutschen mit dem pinken Knallbonbon sehr zufrieden sein. Das amerikanische Schmuckstück dagegen ist etwas schlichter, und durch die Frau in der Schrift strahlt es ganz viel Melancholie und Stimmung aus. Also hier hat mich das Buch in jeder nur möglichen Form schwer beeindruckt und gefesselt. Nun erfahrt ihr, ob der Inhalt dies ebenso vermochte...

Schreibstil:
Von der lieben Colleen Hoover habe ich bereits ein Buch gelesen, und zwar habe ich spannende Stunden mit Layken beim Poetry- Slam verbracht. Dieses Werk hat mich sehr fesseln und vor allem berühren können, weshalb ich auch diese Geschichte gerne lesen wollte. Der Schreibstil ist auch bei ihrem neusten übersetzten Werk ein Knackpunkt, der für eine unheimlich atmosphärische und berührende Geschichte sorgt. Man fliegt durch das Buch hindurch, lacht und trauert mit den Figuren und viel zu schnell hat man es sich in den Worten der Autorin bequem gemacht, sodass der Abschied am Ende sehr schwer fällt. Meiner Meinung nach hat Colleen Hoover ein wahres Talent für nicht kitschige, aber sehr emotionale Liebesgeschichten und bei denen soll sie bitte auch bleiben und am liebsten wöchentlich neuen Lesestoff schaffen.

Darum geht's:
Auburn hat mit fünfzehn Jahren schon sehr stark sein müssen, als ihr erster Freund an einer schweren Krankheit starb. Einige Jahre später befindet sie sich weit weg von ihrem eigentlichen zu Hause, in einem Beruf, den sie hasst und Geldsorgen nagen ebenfalls an der jungen Frau. Umso glücklicher schätzt sie sich, als unerwartet ein Jobangebot, wie vom Schicksal geführt, auftaucht und Auburn ein ordentliches Sümmchen in einer Galerie als Assistentin angeboten wird. Der Künstler Owen schindet von Anfang großen Eindruck bei dem Mädchen und schon bald entwickeln sich zarte Gefühle zwischen den beiden einsamen Menschen. Doch beide haben große Geheimnisse, die ihre Liebe auf den Prüfstand stellen, und es gilt einige Geständnisse zu machen, wenn die Liebe siegen soll...

Idee/Umsetzung:
Mich hat dieses Buch angefixt, weil ich von den 0815 Liebesgeschichten der Jugendliteratur ziemlich gelangweilt bin. Ich dachte, der Aspekt, dass hier die Malerei eine Rolle spielt, und diese Kunst auch noch mit Geständnissen verbunden ist, könnte das Ganze ordentlich aufmischen. Und des halb überrascht mich diese Story gleich doppelt positiv: Zum einen ist der Kunstaspekt tatsächlich sehr toll in die Geschichte eingeflochten und sogar mit abgedruckten Bildern gespickt. Von mir aus hätte der Anteil der Malerei und Bilder sogar noch größer sein dürfen. Zum anderen ist die Liebesgeschichte an sich auch wider aller Klischees und ganz und gar nicht gewöhnlich! Es gibt ganz viele neue Einflüsse, tolle Wendungen und spannende, actiongeladene Szenen und Dialoge.

Figuren:
Letzteres ist natürlich bedingt durch die Charaktere. Auburn und Owen erzählen ihre Geschichte als Protagonisten immer abwechselnd, wobei es ab und zu auch Zeitsprünge gibt oder Rückblenden, was das ganze sehr auflockert und auch bisher offene Fragen sehr geschickt beantwortet. Auburn ist eine sehr bewundernswerte, junge Frau und beweist in der gesamten Geschichte unheimliche Stärke, Mut und ein sehr positives Wesen. Mit ihr konnte ich mich nicht direkt identifizieren, aber ich habe immer zu ihr aufgeschaut, sie in höchstem Maße bewundert und und ihr von Herzen alles Gute gewünscht. Solche Figuren vergisst man nicht so schnell, weil sie so viel Lebendigkeit eingehaucht bekommen haben, dass sie in einem Leser weiterleben. Nach diesen Eigenschaften ist auch Owen gezeichnet und ebenfalls bewundernswert und besonders, aber auf eine ganz eigene Weise. Dass er Künstler ist, passt ausgesprochene gut zu ihm und mit sehr viel Feingefühl hat Colleen Hoover ihre Figuren zum Leben erweckt. Ich bin vollends begeistert von dem Facettenreichtum und der Fülle an Lebensenergie, die diese Figuren in der Geschichte vermitteln.

Das Ende hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Ich werde Auburn und Owen sehr vermissen, da viele kleine Details die beiden so lebendig machten. Trotzdem muss ich augenblicklich lächeln, wenn ich an die Geschichte und die beiden Protagonisten zurückdenke. Ich kann mit dem Ende gut leben, bin froh, dass das ganze abgeschlossen gestaltet ist, und nicht noch zig Perspektiven ausgeschlachtet werden, was einigen Geschichten leider den Zauber nehmen kann. Mit Bravour zu Ende geführt!

Fazit:
Mit "Love and Confess" bekommt man nicht nur- wie der Titel verspricht- jede Menge Liebe und Geständnisse. Es zeigt einem Einblicke in Leben, wie die meisten es sicherlich nicht führen und Schicksalsschläge und Probleme, die es zu meistern gilt, können auch Quellen des Mutes und der Kraft sein. Das macht dieses Buch ganz deutlich und auch, wenn es für die Jugendlichen verfasst wurde, so kann wirklich JEDER diese Geschichte lesen und hoffentlich auch genauso lieben, wie ich es getan habe und auch im nachhinein immer noch tue.