interessant aber verwirrend

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Eine zeitlang ziehen Young und Jaehee gemeinsam los, beide auf Männerjagd. Ihre Erfahrungen tauschen sie dann in ihrer heimlichen WG aus. Doch Jaehee wird heiraten und Young bleibt alleine in dem ehemals gemeinsamen Partyleben zurück.

Worum geht es wirklich?
Finden, Verzeihen und Sehnsüchte.

Lesenswert?
Jein, manches hat mir mehr und manches weniger gefallen. Wie schon im Klappentext angedeutet, folgt man Young und Jaehee in ihrer wilden Lebensphase, bis Jaehee eines Tages an einem Mann hängen bleibt. Young jedoch ist weiterhin ziellos auf der Suche, scheint immer wieder zu finden und dann doch wieder zu verlieren. Darum geht es den größeren Teil des Buches, für den Jaehee und die Anfangssituation dann recht irrelevant sind. Es geht um Familie, Arbeit, das Leben in Südkorea, das Leben als schwuler Mann. Es geht um versteckte Liebe und Orte der offensichtlichen Zuneigung und darum, wie auch seine Liebhaber unterschiedlich mit ihrer Sexualität umgehen. Finde es schade, dass die Freundschaft nur so einen kurzen Teil des Buches thematisiert wird. Das hatte ich anders erwartet.
Beide Protagonist*innen könnte ich auch nach der Lektüre nicht einordnen, wie sie wirklich sind, was ihren Charakter ausmacht.
Das Buch ist gut zu lesen, bestimmte Redewendungen sind verständlich ins Deutsche übersetzt und man bekommt einen ziemlich guten Eindruck vom Leben in Südkorea. Bezogen auf Arbeit, Freundschaft, Liebe und Gesundheit. Von daher auf jeden Fall eine lohnenswerte Lektüre.
Eher schwer habe ich mich mit den ständigen Zeitsprüngen von Kapitel zu Kapitel getan, die nie mit einer Jahreszahl oder Einordnung beginnen und die man daher versuchen muss in Youngs Lebens-Timeline einzuordnen. Was mir oft nicht gelungen ist und ich daher mehrmals verwirrt von den Handlungen war. Hat zumindest mein persönliches Leseempfinden gestört und dafür gesorgt, dass ich mich nicht richtig in die Handlung einfinden konnte oder es als spannend empfinden konnte. Es waren eher lose aneinander gereihte Eindrücke und Begebenheiten.
Durch diese fehlende Struktur habe ich auch Young charakterlich nicht verstehen können, weil ich kaum erkannt habe welche Eigenschaften zu dem jungen Mann und später zu dem älteren gehört haben.
Das Buch war interessant zu lesen, der Aufbau und Umgang mit Zeitsprüngen haben mir jedoch gar nicht gefallen.