Nicht wirklich warm geworden

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hundeliebhaberin Avatar

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Young ist Student in Seoul, liebt Parties und lebt dort gemeinsam mit seiner besten Freundin Jaehee in einer Wohnung. So feiern sie fast jede Nacht, Young hat viele One-Night-Stands und kurze Affären, an die er sich nur in seltenen Fällen noch erinnert. Jaehee hingegen kann sich an jede Person erinnern, die er nach Hause gebracht hat. Eines Tages beschließt seine beste Freundin, sesshaft zu werden, zu heiraten und auszuziehen, sodass Young allein im Partyleben zurückbleibt und sich nun neben der Pflege seiner Mutter und dem Schreiben allein durch das Nachtleben schlägt.

Die Thematik eines queeren, lebenshungrigen und partybegeisterten Studenten in Südkorea, der mit seinen Gefühlen strugglet, finde ich im Grunde sehr gut. Allerdings habe ich es während der gesamten Lektüre nicht geschafft, eine Verbindung zu Young aufzubauen, seine Figur begreifen oder gar seine Handlungen und Denkweisen nachvollziehen zu können. Der Lesefluss war nicht ganz so fließend und flüssig wie in anderen Büchern, was vermutlich an der Übersetzung liegt.
Erhofft habe ich mir einen Einblick in den Kopf eines queeren Mittzwanzigers in Soeul, der auf dem Weg zu sich selbst ist und fündig wird. Das geschieht zum Teil, allerdings gleicht "Love in the Big City" eher einer Sammlung von Sexgeschichten und der Suche nach irgendwas anstatt einer konstanten Entwicklungsgeschichte.

Trotz allem eine interessante Lektüre, aber richtig warm geworden bin ich leider nicht damit.