No Love for the guy in the Big City

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justm. Avatar

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Es fällt mir schwer meine Meinung zum Buch in Worte zu fassen, denn ich kann leider nicht genau festmachen, warum es mir nicht wirklich gefallen hat und warum ich letztendlich fast eine Woche brauchte, um mich durch gerade mal 250 Seiten zu kämpfen. Wobei Kampf nicht unbedingt das richtige Wort ist.
Im Grunde ist es schlimmer: Das Buch hat mir keinerlei Anreiz geboten nach einem Kapitel oder einer Unterbrechung wirklich weiterlesen zu wollen!

Dabei ist die Idee zum Buch gar nicht schlecht, wenn auch nicht neu: Ein Mann, der Männer liebt und die Geschichte seines Lebens. "Neuer" ist da eher das Setting, denn Autor und Geschichte kommen aus Korea.

Für mich ist "Love in the Big City" das erste Buch, das vor dieser geographischen Kulisse spielt und leider konnte es keinerlei Neugier auf weitere Bücher, die dort spielen, wecken.
Was nicht daran lag, daß ich immer wieder Begrifflichkeiten googlen mußte - ich fand es eigentlich ganz interessant, dahingehend mal etwas Neues zu lernen.

Ich denke es liegt einfach an dem Buch an sich.

Aufgeteilt in vier große Kapitel wird man als Leser*in in das Leben von Young geworfen. Einem Mann, je nach Kapitel in unterschiedlichem Alter, der Männer liebt und sein Leben lebt - was mal mehr, mal weniger gut funktioniert.
Das könnte wirklich interessant sein, zumal der Protagonist scheinbar eine Menge erlebt hat, aber die Zeitsprünge - auch innerhalb der Kapitel - machen es unübersichtlich und schwer der Geschichte zu folgen. Und waren wohl auch ein Grund dafür, daß mein Interesse am Buch von Seite zu Seite schwand.
Auch ein Grund: Immer wieder verliert sich der Ich-Erzähler eher in langweiligen Details, als die eigentliche Geschichte zu erzählen. Wichtige Dinge passieren eher beiläufig, als eine Art Rand-Notiz. Dabei gäbe es genügend Dinge, die hätten näher genauer beleuchtet werden können.

So, bleibe ich mit dem Gefühl zurück lediglich Bruchstücke eines Lebens, vielleicht sogar mehrerer Leben gelesen zu haben, die nicht zusammenpassen und für sich gesehen auch keine wirklich interessante Geschichte ergeben haben.

Kurzum: Meinen Geschmack hat der Autor leider nicht getroffen, aber wie heißt es so schön? Über Geschmack läßt sich nun mal streiten!

2,5 Sterne