Story versandet leider

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
erlesenes.zerlesenes Avatar

Von

In Korea war „Love in the Big City“ ein großer Erfolg, erreichte rasend schnell Kultstatus. Sang Young Park erzählt dabei von einer Generation, die sich im Dazwischen von westlicher und asiatischer Prägung verloren fühlt. Sein Protagonist – autofiktional mit großer Nähe zum Autoren selbst – lebt seine Freiheiten und weiß dennoch nichts mit sich und seinem Leben anzufangen. Er sehnt sich nach Geborgenheit und Vertrautheit. Leider verrsandet die Story für mich ähnlich wie Protagonist literarisch zwischen den Seiten...

Unterm Strich hatte ich mit folgenden Punkten so meine Schwierigkeiten:

1. Ich hatte wirklich Probleme mit dem Schreibstil des Autors. Obwohl er effektiv ist, musste ich mich zum Lesen zwingen. Im gesamten Buch gibt es keine Dialog-Tags oder Anführungszeichen. Alle Dialoge beginnen mit einem Bindestrich. Die meiste Zeit konnte ich nicht herausfinden, wer gerade spricht!

2. Außerdem ist die Sprache ein bisschen krass. Ich verstehe, dass es in dem Buch um einen schwulen Mann und seine Sexualität geht. Trotzdem war es mir stellenweise too much.

3. Die Handlung wechselt ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Auch hier war es schwierig, mitzuhalten. Es gibt Szenen, in denen Young mit einer bestimmten Figur zusammen ist, und peng! In der nächsten Szene geht es um eine andere Figur an einem anderen Ort! Und dann geht es zurück in die frühere Zeitlinie.

4. Youngs Charakterdarstellung ist zu typisch - eine weibliche beste Freundin, Alkoholismus, Sex mit zufälligen Fremden auf Tinder oder anderswo, eine gescheiterte erste Liebe, Mittelschicht-Erziehung, ein Elternteil, das ihn nicht versteht. Nichts Erfrischendes an dieser Front.

5. Es gibt kein Wachstum in Youngs Charakterentwicklung. Bis zum Ende tut er immer noch dieselben Dinge, lebt dasselbe Leben - Sex, Soju und schlechte Beziehungen. Obwohl er älter wird, scheint sein Charakter nicht mit dem Alter zu reifen.