Über die "sündhafte Lebensweise" in Seoul

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
karoberi Avatar

Von

"Love in the Big City" ist ein Roman von Sang Young Park, einem Autor der als Shooting Star der südkoreanische Literatur gilt.

Das Buch umfasst 252 Seiten und ist in 4 Teile gegliedert. Die Geschichte wird aus Sicht des homosexuellen Young erzählt. Man begleitet Young in unterschiedlichen Lebensabschnitten, angefangen an der Uni, wo er die meisten Zeit mit seiner besten Freundin Jaehee verbringt. Als diese heiratet ist Young auf sich gestellt, tingelt weiter von einer Bettgeschichte zur nächsten. Er erzählt von länger währenden Beziehungen und seiner großen Liebe, von der Krankheit seiner Mutter und von seiner eigenen sowie von seinem Beruf und verschiedenen Arbeitsstellen.

"Unsere Liebe ist wie die der anderen auch, unsere Liebe ist etwas Schönes, unsere Liebe ist einfach Liebe zwischen zwei Menschen... War die Liebe wirklich etwas Schönes?" (S.138)

Aufgrund des geringen Buchumfanges und des sehr guten Leseflusses habe ich den Roman in wenigen Tagen durchgelesen. Den flüssigen Schreibstil muss man wirklich positiv hervorheben, auch wenn man die im koreanischen völlig unterschiedliche Wortstellung in wenigen Sätzen merkt. Ich konnte zu Südkorea aus dem Inhalt des Textes mitnehmen, dass es in der koreanischen Sprache verschiedene Höflichkeitsstufen gibt, was ich sehr interessant und bemerkenswert finde.

Ansonsten konnte mich die Geschichte nicht übermäßig fesseln. Es war eine Aneinanderreihung verschiedener Lebensausschnitte, nicht unbedingt chronologisch, sondern zwischendurch immer mal wieder mit Rückblicken und etwas durcheinander. Es ist für mich leider keine Geschichte, die mir in Erinnerung bleiben wird.

Fazit: Das Buch ist bestimmt für jemanden geeignet, der queere Literatur mag und gern auch mal in ostasiatische Handlungsorte eintauchen möchte.