Young und die Liebe

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schokoflocke Avatar

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“ Besonders wenn es um homosexuelle Liebe ging (…) fühlte ich in mir den Impuls, einfach blind zuzuschlagen. Unsere Liebe ist wie die der anderen auch, unsere Liebe ist etwas Schönes, unsere Liebe ist einfach Liebe zwischen zwei Menschen.“

Young und seine beste Freundin und Mitbewohnerin Jaehee führen ein wildes und unbeschwertes Leben mit viel Alkohol und ständig neuen Männern. Für Young könnte das ewig weiter so gehen, aber unerwartet fasst Jeahee den Entschluss zu heiraten. Mit so eine Veränderung kommt Young nicht gut zu recht und hinterfragt Jaehees Wunsch nach Stabilität. Kann sein, dass er sich insgeheim aber das gleiche wünscht, weißt aber, dass es für ihn unmöglich ist ?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, weil ich das Zusammenleben von Jaehee und Young verstörend fand. Für mich war das keine Freiheit, sondern Selbstzerstörung mit eindeutig viel zu viel Alkohol…Nach dem ersten Teil ( der mit Jaehees Hochzeit endet ) fand ich die Geschichte viel besser. Die Figur von Young fand ich oft merkwürdig, aber sein Streben nach Glück, Liebe und Toleranz kommt doch spürbar rüber. Von dem Setting bin ich bisschen enttäuscht, ich hab mehr von “ typisch koreanisch “ erwartet, die Geschichte könnte aber theoretisch überall auf der Welt so ähnlich verlaufen. Nur in den Kapiteln mit Young Mutter kommt so bisschen traditionelles Denken zum Vorschein, für mich war das das Beste an der Geschichte. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Wegen den unkontrollierten Zeitsprüngen schwierig zum folgen, nicht so tiefgründig wie ich es gerne hätte und auch emotional hat mich die Geschichte nicht wirklich berührt - fest steht, dass ich zu diesem Thema schon viel bessere Bücher gelesen habe. Allerdings muss man anerkennen, dass der Autor ein Tabuthema bricht und das macht das Buch auch so wichtig und trotzdem lesenswert.