Ein stiller Anfang, der neugierig macht

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buec.herwelt Avatar

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Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen. Es ist ruhig und eher schlicht, aber genau das hat etwas. Es wirkt emotional und passt gut zu dem Gefühl, das man schon beim Lesen der ersten Seiten bekommt. Ohne viel zu verraten, macht es neugierig auf die Geschichte dahinter.

Der Schreibstil hat mich direkt abgeholt. Er ist ruhig, ehrlich und sehr gefühlvoll, ohne aufgesetzt zu wirken. Man spürt sofort, dass da viel unter der Oberfläche brodelt. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, ganz nah an der Hauptfigur dran zu sein. Ihre Gedanken sind intensiv und manchmal auch schmerzhaft, aber nie übertrieben dramatisch. Es fühlt sich echt an, so wie man selbst vielleicht auch manchmal denkt oder fühlt, nur dass sie es in Worte fasst.

Die Spannung entsteht eher durch das, was nicht gesagt wird. Es gibt keine lauten Wendungen oder Schockmomente in der Leseprobe, aber gerade dieses leise Erzählen hat mich gepackt. Man merkt, dass die Hauptfigur etwas mit sich herumschleppt. Dass da eine Geschichte ist, die erst nach und nach erzählt wird. Und genau das macht es so spannend. Ich wollte sofort wissen, was passiert ist, was sie so belastet und wie Leo da reinpasst.

Die Figuren wirken sehr lebendig. Die Erzählerin hat eine Tiefe, die sofort berührt. Sie ist verletzlich, aber nicht schwach. Man spürt, dass sie viel durchmacht, aber auch irgendwie kämpft, still für sich. Leo ist noch nicht ganz greifbar, aber gerade das macht ihn interessant. Zwischen den beiden scheint es eine besondere Verbindung zu geben, die durch alte Erinnerungen und vielleicht auch durch Schmerz geprägt ist. Auch die kurzen Szenen mit ihrer Familie oder dem Bruder zeigen, dass da viel unausgesprochenes Potenzial steckt.

Ich erwarte von der Geschichte, dass sie emotional und vielleicht auch ein bisschen schmerzhaft wird, aber auf eine gute Art. Es geht wahrscheinlich nicht nur um Liebe, sondern auch um innere Konflikte, um psychische Gesundheit, um Vergangenes, das nicht loslässt. Die Leseprobe hat schon gezeigt, dass die Autorin solche Themen mit Feingefühl angeht, ohne sie zu beschönigen.

Ich würde definitiv weiterlesen, weil mich die Stimmung und die Hauptfigur jetzt schon nicht loslassen. Es ist keine laute Geschichte, aber eine, die unter die Haut geht. Und genau solche Bücher liebe ich. Die, die einen noch eine Weile beschäftigen, auch wenn man sie zugeklappt hat.