Nichts für schwache Nerven

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juli_ette Avatar

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Ich habe schon mehrere Bücher von Antonia Wesseling gelesen und mag ihren Schreibstil wirklich sehr. Auch bei Loverboy war ich sofort in der Geschichte drin und habe die ersten 100 Seiten förmlich verschlungen. Die Spannung, das Tempo und die bedrückende Atmosphäre haben mich direkt in ihren Bann gezogen.
Einige Szenen waren extrem aufwühlend. Und obwohl ich normalerweise keine Trigger habe, musste ich an mehreren Stellen schlucken. Ich hatte Gänsehaut, mir wurde stellenweise richtig übel ... So etwas habe ich bei einem Buch noch nie erlebt. Es war intensiv, beklemmend und sehr emotional. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war fest überzeugt, dass es ein Jahreshighlight wird.... Bis zum Ende. Leider hat es für mich da nicht mehr ganz gepasst. Die Auflösung wirkte etwas konstruiert, manche Dinge kamen mir zu unrealistisch vor, und es sind Fragen offen geblieben, die ich gern beantwortet gehabt hätte. Das hat mein Lesegefühl etwas getrübt.

Lola und Elias waren als Protagonisten sehr sympathisch und nachvollziehbar, ihre Geschichte hat mich berührt. Vivi dagegen blieb für mich schwer greifbar, vor allem gegen Ende konnte ich viele ihrer Entscheidungen nicht mehr verstehen.

Insgesamt war es ein starker, intensiver Roman, der mir ordentlich unter die Haut ging. Aber: Definitiv nichts für schwache Nerven. Ich habe mich vorher noch nie beim Lesen so unwohl gefühlt wie hier. Das meine ich natürlich im besten Sinne, denn das Buch löst etwas aus. Dennoch, wegen des unstimmigen Endes bleibt es bei 4 von 5 Sternen.