Märchenhafte Geschichte

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holdesschaf Avatar

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Lua Luftwurzel ist eine kleine Waldfee. Ihre Aufgabe ist es, den Tieren im Wald zu helfen. Als eines Tages ein Vogel in einem Käfig um Hilfe ruft, fackelt sie nicht lange und fliegt zu ihm in den Käfig. Doch die Tür fällt zu und Lua ist gefangen. Das freut die Hexe Malicia Warzenbuckel, denn mit dem Verkauf von Fabelwesen verdiente sie bislang ihr Geld. Vorher will sie Lua jedoch das Putzen beibringen. Spätestens als ein zwielichtiger Zauberer bei Malicia auftaucht ist Lua klar, dass sie unbedingt fliehen muss. Gemeinsam mit Gnom Fobu schmiedet sie einen Plan.

Das Cover von Lua Luftwurzel hat mich sofort angesprochen, weil es diesen Märchencharakter hat und sich gestalterisch von der Masse abhebt. Auch die Leseprobe war vielversprechend, so dass wir das Buch zum Vorlesen besorgt haben. Märchen mit Hexen und Feen kommen bei den Kindern immer ganz gut an und die kleine Lua, die eine ganz besondere Waldhexe ist, muss man einfach mögen. Sie ist für alle Tiere des Waldes da. Malicia ist eigentlich auch nicht grundsätzlich böse, jedoch ist sie mit der Pacht für ihr Waldhäuschen im Rückstand. Sie hofft, durch den Verkauf eines so besonderen Fabelwesens ihre Schulden begleichen zu können. Kleine Kinder verstehen das eventuell noch nicht, hier gab es allerdings keine Probleme. Es ist wirklich nicht schön, dass Malicia Fabelwesen für dumm hält, da können die Kinder richtig sauer werden und mitfühlen. Die ganze Hexerei und die sich reimenden Sprüche dazu, aber auch die Namen der Figuren finden wir super, vor allem die typischen ekligen Zaubertrankzutaten und die verschiedenen Wirkungen. Die Kinder hatten ihren Spaß.

Es ist bald klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, zumindest für die erwachsenen Vorleser*innen. Denn schon bald taucht ein zwielichtiger Zauberer auf, der Lua entdeckt und sie unbedingt haben will. Dabei spielt er falsch und versucht Malicia zu täuschen. Zum Glück sind Lua und Fobu nicht nachtragend. Am Ende kommt die vermeintlich böse Hexe zu einer wichtigen Erkenntnis, die dann auch kurz im Text genannt wird. Ich denke, das spüren die Kinder aber auch von sich aus. Ein bisschen schade ist es, dass zum Beispiel der Teil mit der fehlenden Pacht und der Androhung des Rauswurfs nicht fertig erzählt wird. Da hatten wir uns noch eine Lösung erhofft, die es aber nicht gibt. Auch hat es uns verwundert, dass am Ende nur einer lernt, um sich mit der Hexe zu verständigen (weil sie unterschiedliche Sprachen sprechen). Eine Annäherung von beiden Seiten wäre besser gewesen. Trotzdem hat uns das Buch viel Spaß gemacht. Ein Highlight waren für uns auf jeden Fall die ausdrucksstarken Illustrationen aus der Feder von Daniel Napp. Dieser ist bei uns bereits bekannt, weil er auch viele Bilderbücher illustriert hat. Die Bilder machen das Buch einfach märchenhaft schön. Vielleicht wird die Geschichte bald fortgesetzt. Dann wären wir auf jeden Fall wieder dabei. 4 Sterne