Aber beweisen kannst Du es nicht!

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sapere_aude Avatar

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Es ist ein Nashorn in Ludwigs Zimmer. Ludwig weiß und sieht es, mal unter dem Bett, mal im Schrank, mal hinter der Tür und mal eingeklemmt zwischen den Beinen seines Schreibtisches. Sein Vater allerdings sieht das Nashorn nicht, auch wenn er unter dem Bett, im Schrank, hinter der Tür oder unter dem Schreibtisch nachsieht. Wer also hat Recht: Ist da ein Nashorn oder ist da keins? Und wie lässt sich das eine oder das andere beweisen?
Bei diesem Problem angekommen, ist man mittendrin in der Philosophie eines anderen Ludwig, nämlich Wittgenstein, der die Frage nach der Beweisbarkeit eines nicht vorhandenen Nashorns ganz ernsthaft gestellt hat.
Für Kinder ist es nicht selbstverständlich, von dem eher trivialen "Ich-sehe-etwas-das-ich-mir-vorstelle-und-die-Eltern-sehen-es-nicht" zur Metaanalyse dieses Problems umzuschalten. Das Buch bietet dafür als Brücke den Mond an, der auch nicht immer sichtbar, aber eben doch immer da ist. Es braucht aber in jedem Fall engagierte Eltern und nicht mehr ganz so kleine Kinder, um das Buch vollends zu verstehen.
Die Bilder funktionieren sehr gut und auch sprachlich ist es auf dem Punkt, vielleicht trägt es aber auch ein wenig zu dick auf.