Kupferroter Zopf

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heike lohr Avatar

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Eine Lügenmauer scheint mir ein schönes Bild für eine gewisse Grundhaltung zu sein. Aus Stolz könnten Iren gewisse schlimme Erlebnisse verschweigen und damit Mauern. Ob die Polizistin Emma die 1964 vergewaltigte junge Frau des Prologs ist, bleibt offen. Dass sie aus Amerika nach Irland kam, steht fest und dass sie einen unehelichen Sohn hat. Für die Iren hat sie die falsche Religion: Sie ist Protestantin. Gut erzählt und miteinander verstrickt sind die einzelnen Passagen und Personen. Ausgerechnet zum Mord an einem protestantischen Geistlichen wird sie gerufen und wundert sich, warum er wie in einem Hochsicherheitstrakt mit Fenstersicherungen und guten Schlössern gelebt hat. Warum war er so auf Sicherheit bedacht? Seine Frau ist ausgerechnet an diesem Tag bei ihrer Schwester. Fragen über Fragen, die mich neugierig auf den Fortgang des Krimis machen. Vor allem möchte ich noch wissen, warum die alte Frau im Pflegeheim, die immer "Caitlin" sagt, wichtig für den weiteren Verlauf der Handlung ist. Ansonsten sind die Lebenssituationen gut geschildert. So wie zum Beispiel die Polizistin Emma Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn hat. Spannend und sehr gut zu lesen.