Mordfall in Sligo

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takabayashi Avatar

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Nach einem düsteren Prolog, in dem es um die Vergewaltigung eines sehr jungen Mädchens im Jahr 1964 geht, treffen wir Emma Vaughan, ihres Zeichens Amerikanerin irischer Abstammung, geschieden, allein erziehende Mutter und dazu noch protestantisch! All dies führt dazu, dass sie keinen besonders guten Stand hat in Sligo. Besonders schwierig ist ihre Position als Polizistin in einem Polizeicorps aus vorwiegend katholischen Macho-Männern. Doch sie überzeugt durch ihre erfolgreiche Arbeit. Sie hat einen Sohn im schwierigsten Teeanageralter, der sich über ihre unregelmäßigen und überlangen Arbeitszeiten beklagt.
Sie wird zu einem Mordfall gerufen, in dem es um einen erdrosselten 75jährigen protestantischen Ex-Missionar geht.
Die Atmoshäre ist eher trist, worauf man schon durch die kalten Farben und den düsteren Himmel auf dem Cover eingestimmt wird. Die Protagonistin wirkt jedoch sympathisch, wie auch ihr Partner James. Der nervt sie hin und wieder, aber die beiden scheinen sich zu mögen und gut zusammenzuarbeiten. Laut Klappentext ist ein wesentliches Thema die Aufarbeitung eines unerfreulichen Kapitels aus der irischen Geschichte: die sogenannten Magdalenenheime für "gefallene Mädchen".
Alles in allem durchaus interessant und vielversprechend, auch wenn mir einige Formulierungen als sprachlich etwas ungelenk aufgefallen sind, wie z.B. "Emma blickte ihrem Kind bedauernd nach in den breiter werdenden Rücken" oder "James wirkte von all dem ohnehin unbeteiligt." Dennoch würde ich dieses Krimi-Debüt gerne vorablesen, mein Interesse ist geweckt.