Ordentlich gegen den irischen Strich gebürstet ...

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kainundabel Avatar

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… das ist sie in der Tat: Emma Vaughan von der kriminalpolizeilichen
Einheit der irischen Polizei. Für ihre Kollegen und die Einwohner von Sligo bleibt die in den USA Aufgewachsene immer die Fremde. Liberale Ansichten, allein erziehende Mutter eines pubertierenden 15jährigen Sohnes und – als Gipfel der Ungeheuerlichkeiten – auch noch Protestantin, die lieber zum Zahnarzt als in den Gottesdienst geht. Gekonnt und für den Leser ausgesprochen kurzweilig entwirft die Autorin Barbara Bierach das Bild ihrer unkonventionellen Ermittlerin. Überhaupt führen die Seiten der Leseprobe ohne Umschweife in das Geschehen und zeichnen treffsicher das (Charakter-) Bild der handelnden Personen, vom mausetoten Reverend Fitzpatrick, der es mit der propagierten ehelichen Treue nicht so ernst zu nehmen scheint, seiner Geliebten von gegenüber und dem Tableau mitunter etwas kurios anmutender polizeilicher Arbeitskollegen. Was hat es mit der vorangestellten Vergewaltigungsepisode von 1964 zu tun? Wie passt der Mord am Geistlichen dort hinein? Noch ist alles offen und ich hätte alles darum gegeben, weiter lesen zu können. Dazu fordern die ungekünstelte Sprache ebenso wie der Spannungsaufbau heraus. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass der gesamte Krimi hält, was die Seiten der Leseprobe versprechen! Passend zum Inhalt: das gelungene stimmungsvolle Cover!