Es ist sehr interessant, mit welch einfachen Mitteln Spannung und Neugier beim Leser erzeugt werden kann. Man ist sich völlig sicher, dass Dinge passiert sind, doch die Beteiligten wissen nichts davon, als wäre nie etwas gewesen. Fassungslosigkeit und Angst ergreift einen. Es ist doch genau so passiert, wie in meiner Erinnerung! Wieso können sich sie anderen so dermaßen überzeugend an nichts erinnern? So ergeht es auch Michaela, deren Mann ihr gesteht, sie nicht mehr zu lieben. Er will sie verlassen. Doch nun versucht er Michaela eindringlich klarzumachen, dass sie sich irren muss, dass alles nicht wahr ist und er das nie gesagt habe. Obwohl einem die Hauptpersonen in der Leseprobe nicht sonderlich ans Herz wachsen, kann man sich sehr gut in sie hinein versetzen. Komischerweise bin auch ich misstrauisch gegenüber ihrem Mann und denke, dass er sie, vielleicht sogar mit Hilfe einer Nachbarin, in den Wahnsinn trieben will. So oder so, es kommen Fragen auf, die man unbedingt beantwortet haben möchte.