Wahrheit oder Lüge?

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aennie Avatar

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Michaela ist verheiratet, Mitte Dreißig und hat eine 12-Jährige Tochter. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern kam sie in ein Heim und fand dort in der etwas älteren Bea eine Beschützerin und Freundin, die immer für sie da ist. Doch in Michaelas Leben passieren immer wieder kuriose Dinge, sie scheint grundsätzlich an einer psychischen Störung zu leiden. Blackouts, eine postnatale Depression und das Unvermögen, eine liebevolle Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen zählen dazu. Doch das alles lag eigentlich weit hinter ihr, als plötzlich aus irgendeinem Grund ausgerechnet am Morgen ihres Geburtstages wieder eine Phase beginnt, in der Michaela und auch ihre nächste Umgebung nicht mehr sicher sein können, wie es um ihre geistige Gesundheit bestellt ist. Blackouts und eingebildete Gespräche tauchen wieder auf – und dann ein ungeheurer Verdacht – vielleicht doch nicht?? Will ihr Mann ihr eventuell eine psychische Störung einreden – weil er eigentlich ganz andere Ziele verfolgt?
Michaela beschließt, aus ihrem Leben auszubrechen, sucht sich eine House- und Dogsitterjob in Frankfurt und gewinnt Abstand. Sie trifft auf Lena, die auf der Flucht ist, wie sie selbst sagt, vor ihrer Vergangenheit, vor ihren Schuldgefühlen und eigentlich auch vor der Zukunft. Mitte Zwanzig ist sie unstet und lange nicht erwachsen. Sie hatte sich auf den selben Job beworben, allerdings keine Chance mit der seriösen Michaela als Konkurrentin. Nun weiß sie nicht wohin, und findet schließlich Unterschlupf bei Michaela. Die beiden freunden sich an und vielleicht ist Lena die einzige Freundin, der Michaela wirklich trauen kann...
In die Geschichte eingeschoben sind immer wieder Mails von Michaelas Freundin Bea, die diese offenbar verzweifelt versucht zu erreichen. Doch irgendwann erfährt man nicht nur Ungeheuerliches, man merkt auch, dass da irgendetwas gar nicht stimmt.
Lügentanz von Ivonne Keller hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich fand die Idee der Geschichte sehr interessant, spannend aufbereitet und mit einigen Wendungen gut und flott erzählt. Mit der Einordnung in ein Genre tue ich mich irgendwie ein bißchen schwer, ein Thriller ist es für mich nicht gerade, eher einfach ein sehr sehr spannender und vor allem fesselnder Roman.