Wem kann Michaela trauen?

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ger6892daerger Avatar

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Der Roman hat für mich nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die die Leseprobe erweckt hat. Die LP war ganz ansprechend und ich meinte, einen gelungenen Thriller vor mir zu haben. Es hat sich aber beim Lesen herausgestellt, dass es sich eher um eine psychologische Studie eines Menschen handelt, der in seiner Kindheit Schlimmes erlebt hat. Die Hauptperson Michaela ist in einem Kinderheim als Waise aufgewachsen, ihre einzige Ansprechpartnerin ist ihre Freundin Bea. Diese kümmert sich um alles, was Michaela betrifft. Sie ist wie eine große Glucke, die über ihr Küchlein wacht. Man kann sich schon ziemlich bald denken, was mit Bea los ist und wer in Wirklichkeit die Verursacherin von vielen Schwierigkeiten ist, die Michaela betreffen. "Münchhausensyndrom" lässt grüßen !! Zum Glück lernt Michaela dann die zweite Hauptperson, Lena, kennen. Diese hilft ihr bei ihrem Selbstfindungsprozess und dabei, sich von ihrem Mann David loszulösen. Zufällig ergibt sich auch, dass David für Lena der richtige Mann ist und dass Michaela Jan kennen und lieben lernt. So sind am Schluss alle glücklich liiert.
Der Roman an sich ist recht flüssig und einfach geschrieben, er lässt sich ohne Probleme zügig durchlesen. In der Mitte plätschert die Handlung ziemlich vorhersehbar vor sich hin, große Spannung stellte sich bei mir nicht ein. Gegen Schluss wird es etwas spannender, aber wie gesagt, die Lösung kommt nicht sehr überraschend. Deshalb bekommt die Autorin von mir auch nur 3 Sterne. Wer aber eine nicht allzu anspruchsvolle Lektüre sucht, die dazu noch eine gewisse Spannung aufrecht erhält, ist bei diesem Roman richtig.