Der Weg ist das Ziel

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steffim87 Avatar

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In 'Luyánta' von Albrecht Selge geht es um Jolanta (aka Luyánta) die in eine magische Welt gezogen wird.

Im Vorfeld wurde dieses Buch mit Werken wie 'Die unendliche Geschichte' und 'Der kleine Hobbit' verglichen. Ich kann diesen Vergleich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Die Erzählweise ist sehr ähnlich. Magische, wunderliche Dinge passieren ohne diese zu hinterfragen oder irgendeine Erklärung. Das gefiel mir sehr gut.

Das Buch liest sich flüssig und abgesehen von teilweise überladenen Stellen mit Informationen zur Vergangenheit leicht verständlich.

Mir gefiel die Welt und ihre wunderlichen Wesen sehr gut! Die Ideen die hier umgesetzt wurden waren mal was Neues und super faszinierend.

Die Geschichte allerdings konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Der vorhandene Konflikt war mir völlig unverständlich und auch die wiederkehrenden Erklärungen reichten mir nicht als Motivation. Insgesamt fühlen sich die knapp 800 Seiten an wie 'Der Weg ist das Ziel'. Die übergeordnete Handlung wirkt wie ein Mittel zum Zweck.
Im Vodergrund stehen die wunderliche Welt mit ihren Wesen und die Entwicklung der Charaktere.

Zudem hatte ich einige Schwierigkeiten mit gewissen Diversitäten. Während ich noch Feuer und Flamme war bei der Lebensgemeinschaft von drei Frauen mit ihrem Sohn oder der Liebesgeschichte zweier Wachmänner, fühlte ich etwas Unwohlsein beim Thema Geschwisterliebe und eine große Abneigung bei der Erwähnung Luyánta (12 Jahre alt!) könnte sich mit einen älteren Herren einlassen.

Insgesamt habe ich das Gefühl nicht nachhaltig von der Geschichte beeinflusst worden zu sein. Es ist ein gutes, interessantes Buch mit sehr vielen tollen Ideen, aber leider fehlte der gewisse Funke.

Ich würde niemandem von diesem Buch abraten, aber gelesen haben muss man es auf jeden Fall nicht.