Mal andere Fantasy

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booksandtea17 Avatar

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Jolantha hat so gar keine Lust mit ihrer Familie in den Dolomiten wandern zu gehen. Doch dann begegnet sie sprechenden Murmeltieren die sie in die unselbe Welt mitnehmen. Dort erlebt sie ein Abenteuer als Prinzessin Luyánta mit einem Volk, dass sie beschützen muss und einem Fluch der droht ihr das Leben zu nehmen.
Die Geschichte hat mich am Anfang sehr an Alice im Wunderland erinnert. Ein Mädchen das quasi kopfüber in eine fremde Welt fällt und dort ein Abenteuer der besonderen Art erlebt. Jolantha ist ein sehr starker, eigensinniger Charakter der aber generell gut zum derben, direkten Grundton der Geschichte passt. Denn dieser Grundton spiegelt sich auch in der Sprache wider. Das mag nicht jedem gefallen, mich hat der raue Umgangston und das Stottern als Stilmittel nicht sonderlich gestört. Es verleiht der Geschichte ihren ganz eigenen Charakter, denn auch vom Hintergrund und der Grundidee ist sie definitiv etwas Besonderes. Ich hatte mich bisher nie groß mit der Mythologie und den Sagen der Dolomiten befasst – habe es aber nach diesem Buch getan. Man findet erstaunlich wenig darüber im Internet (es sei denn man kann italienisch), umso mehr war ich beeindruckt wie der Autor diese Elemente in seine etwas andere Fantasygeschichte miteinfließen lässt. Leider verliert sich die Geschichte manchmal etwas zu sehr in seiner fantastischen Welt und so hatte sie für mich an manchen Stellen doch einige Längen. Neben Jolantha gibt es allerdings noch viele andere wunderbare Charaktere die, die besagten Längen nicht ganz so schlimm machen. Vor allem die Murmeltiere hatten es mir natürlich angetan. Denn es ist fast schon eine ungeschriebene Regel, dass der Niedlichkeitsfaktor von putzigen Bergbewohnern definitiv beim Leser punktet. Und wer hätte nicht solche putzigen Begleiter auf seinem großen Abenteuer dabei?
Insgesamt konnte mich vor allem überzeugen, dass Albrecht Selge mit seinem Buch ein Schmuckstück im großen, bunten Fantasygenre geschaffen hat, welches sich von anderen Werken abzeichnet. Mich konnten Charaktere, Setting und Grundidee überzeugen und bis auf die kleineren Längen zwischendurch habe ich mich von dieser Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt. Deswegen gibt es 4 von 5 Sternen von mir.