Beeindruckend, jedoch mit Schwächen

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stephi19 Avatar

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Das Universum soll erschlossen werden, wird erschlossen, weil die Erde stirbt. Verantwortlich ist die Menschheit. Ein Roman aus der Zukunft oder ein politisches Statement?
Die Landung auf Perm wird spannend erzählt. Ich lese atemlos von der Ankunft der Familie Meadows (mit Ausnahme der Mutter) auf dem neuen Planeten und bin gespannt, wie sie sich dort zurechtfinden werden.
Die Kapitel wechseln sich ab: Mildred berichtet von ihrem Leben auf Perm, die restliche Familie, bestehend aus Charles und den drei Kindern, kommt schließlich nach. Diese Form wirkt spannungssteigernd aufgrund der eingebauten Pausen in der Handlung.
Wird Mildred es schaffen, ihre Familie wiederzusehen?
Der Text ist mit vielen wissenschaftlich bzw. technisch anmutenden Begriffen und Informationen (aber sind sie nicht auch moralischer Natur?) gespickt, darüber werden die Beziehungsdynamiken zwischen den Figuren - zeitweise - vernachlässigt und das Lesen wird stellenweise etwas zäh.
Die Welt Perms und ihre Lebewesen werden sehr genau beschrieben, das ist einerseits beeindruckend, andererseits aber auch recht kompliziert.
Mildreds (und Noahs) Experimente und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse wie auch ihre Allmachtsphantasien regen zum Nachdenken über ethische Fragen an.
Fazit: Die neue Welt ist beeindruckend erdacht und beschrieben, die Erzählung weist allerdings - insbesondere am Schluss - einige Schwächen auf.