Mutig und notwendig

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queenhedy Avatar

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Heidi Furre wagt mit ihrem Roman einen sehr mutigen Schritt, der aber getan werden musste. Sie beschreibt eindrucksvoll und nachfühlend den Alltag einer Traumaüberlebenden. Die Protagonistin wurde vergewaltigt und dieser Vorfall begleitet sie auch noch Jahre später. Bei den banalsten Alltagstätigkeiten sitzt ihr immer dieser Schatten im Nacken und ihr Leben wird nicht mehr normal werden. Sie geht nicht mehr gedankenlos eine Straße entlang und blickt anders in die Gesichter, der Personen, denen sie begegnet.
Furre schafft es genau diese innere Zerbrochenheit nicht nur durch die gewählten Worte, sondern auch durch ihren Stil zu schildern. Das Buch gibt all denen eine Stimme, die sich nicht trauen oder es nicht schaffen darüber zu sprechen, wie sie sich nach so einem Vorfall fühlen. Ein Buch, für das es sehr viel Mut braucht es zu schreiben, es zu lesen, sich damit wirklich zu beschäftigen, aber ein Thema, das unbedingt behandelt werden muss, denn die Opfer sind viel zu oft stumm und werden nicht gehört.