Die Geschichte einer willensstarken Frau

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leselupe84 Avatar

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„Madame Curie und die Kraft zu träumen“ stand schon seit seinem Erscheinen auf meiner Lesewunschliste. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir das Buch von meinem Mann geschenkt wurde und natürlich habe ich voller Vorfreude sofort mit dem Lesen begonnen.
Das besonders Gelungene an der Erzählweise der Geschichte sind die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Doch während der ersten 100 Seiten hatte ich trotz dieser einfallsreichen Erzählidee ein paar kleinere Anlaufschwierigkeiten. Denn die Kindheit von Frau Curie erschien mir ein wenig zu langatmig und detailliert dargestellt. Rückblickend betrachtet waren diese kleinen Details und ausführlichen Situationsschilderungen jedoch für das Verstehen ihres Werdegangs unabdingbar. Denn es war letztlich durchaus faszinierend zu erfahren, welche Lebensbedingungen Frau Curie vermutlich zu dieser leidenschaftlichen, durchsetzungsstarken Wissenschaftlerin haben werden lassen. Ihre familiäre Situation, die Anforderungen und Erwartungen der damaligen (männlichen) Gesellschaft und ihre Liebe zu einem Mann, der ihr endlich die ersehnte Vertrautheit bot ohne sie in ihrer Entwicklung einzuengen, wurden für mich als Leser „nachfühlbar geschildert“. Insgesamt betrachtet ist Susanne Leonard ein fesselnder biographischer Roman über die bewundernswert zielstrebige Marie Skłodowska Curie gelungen, für den ich - trotz des anfänglich etwas langsameren Erzähltempos - eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen kann.