Ein Leben für die Wissenschaft

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Madame Curie und die Kraft zu träumen, Historischer Roman von Susanna Leonard, eBook 324 Seiten, erschienen bei Ullstein eBooks.
Einblicke in das Leben einer großen Forscherin, die Unglaubliches geleistet hat. Eine Pionierin, ja Vorkämpferin die vielen Frauen den Weg in Forschung und Wissenschaft gebahnt hat.
Mania – Maria Skłodowska Curie, die weltberühmte Physikerin und Chemikerin die zusammen mit ihrem Mann den Nobelpreis für Physik und später den Nobelpreis für Chemie errungen hat, entdeckte zusammen mit ihrem Mann die Elemente Polonium und Radium. Die gebürtige Polin, die in Frankreich wirkte war die erste Professorin die einen Lehrstuhl an der Pariser Sorbonne innehatte. Sie prägte die Bezeichnung Radioaktivität. Bedingt durch ihre unermüdlichen Forschungen litt sie an der Strahlenkrankheit und starb an einer dadurch bedingten Knochenmarkschädigung.
Dieses Buch besteht aus drei Teilen, die in überschaubare Kapitel eingeteilt sind. Die Geschichte lebendig zu erzählen ist der Autorin sehr gut gelungen, da sie in zwei Zeitebenen erzählt wird. Madame Curie schildert hier in Rückblicken, die Geschichte ihres Lebens. Die einzelnen Kapitel sind mit Ort und Zeitangabe überschrieben, das ermöglicht dem Leser jederzeit den Überblick zu behalten.
Schon lange verehre und bewundere ich die Lebensleistung Curies, da erschien mir dieses Buch wie für mich geschrieben. Ich wurde hervorragend unterhalten die Lektüre hat mir große Freude bereitet. Dementsprechend rasch hatte ich das Buch auch gelesen. Dass die Autorin eine hervorragende Recherchearbeit geleistet hat, merkt man in jedem Satz. Nicht nur die biografischen Fakten wurden hier aufgeführt sondern auch die politische Lage und die damaligen Verhältnisse sind exakt geschildert.
Die Idee die Protagonistin aus der Gegenwart ihre Lebensgeschichte rückblickend selbst erzählen zu lassen, fand ich geschickt gelöst. Lesefluss stellte sich unmittelbar ein. Mir hat es sehr viel kurzweilige Freude bereitet, dieses Buch zu lesen, ich war in der Handlung und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, Ich habe schon viele Bücher und Filme über Marie Curie gelesen und gesehen, vorliegendes Buch fand ich besonders reizend, da ich eine Menge über ihre Kindheit und Jugendjahre erfahren habe, z.B. den frühen Verlust ihrer Mutter und Schwester, die schwierigen Verhältnisse durch die russische Diktatur in Polen. So musste Marie als Hauslehrerin arbeiten um ihr Studium in Paris zu finanzieren, was in Polen zu dieser Zeit für eine Frau nicht möglich war. Ihre erste unglückliche Liebe, das alles hat mir die große Wissenschaftlerin sympathisch und menschlich erscheinen lassen. Besonders gut gefallen hat mir die Schilderung des liebevollen und respektvollen Umgangs der Eheleute Curie. Pierre Curie hat seine Gattin stets bestärkt und unterstützt. Die Protagonistin kämpfte ihr ganzes Leben lang gegen die Vorstellung, dass Frauen Menschen zweiter Klasse oder das schwache Geschlecht sind. Und dafür, dass Frauen die gleichen Rechte wie Männer für sich beanspruchen dürfen, sich den Naturwissenschaften zu widmen und auch dafür anerkannt zu werden. Deshalb fand ich es schade, dass das Buch mit dem Tod ihres Mannes endet. Marie Curie hat als Witwe, auch ohne ihren Mann noch viel geleistet, gearbeitet und geschaffen. Sie hat in ihrem Leben alles erreicht was sie sich erträumt hat, dafür gekämpft und gelitten, das macht diese Frau für mich so bewundernswert.
Es gibt hier zwar keine klassischen Spannungsmomente, aber es ist eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Die Szenen und Charaktere, sind sehr bildhaft lebendig und detailliert dargestellt, aber nicht so ausschweifend, als dass sie an irgendeiner Stelle langatmig werden würden. Ich bin begeistert. Gerne empfehle ich diesen historischen Roman und vergebe 5 Sterne.