Vorbotin einer neuen Zeit

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mandel61118 Avatar

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Marie wächst Ende des 19. Jahrhunderts im von den Russen besetzten Polen auf. Schon von klein auf interessiert sie sich für Mathematik und die Wissenschaften. Das Schicksal legt ihr viele Steine in den Weg, sie schafft es aber trotzdem als eine von wenigen Frauen, in Paris an der Sorbonne zu studieren. Sie setzt sich gegen viele männliche Widersacher und Neider durch und weiß, was sie will. In dem Physiker Pierre Curie begegnet ihr die große Liebe. Zusammen stellen sie bahnbrechende Forschungen an ....

Die Auflistung aller Personen zu Beginn des Romans fand ich schon einmal sehr positiv; so fiel es beim Lesen leicht, einen Überblick zu behalten.

Die Autorin bettete den Roman um Madame Curie in eine Rahmenhandlung ein, in der sie Bekannten oder einer Freundin ihrer Tochter aus ihrem Leben erzählt. So wechselt man als Leser öfter von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart, was das Geschehen auflockerte.

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste beschäftigt sich mit der Kindheit und Jugend Madame Curies. Schon immer rebellisch eingestellt, wehrte sie sich gegen die Unterdrückung Polens durch die Russen. Ihr schweres persönliches Schicksal – der frühe Verlust ihrer Mutter und ihrer Schwester - ist sehr gefühlvoll dargestellt.
Schon als Kind begegnet Marie dem Leser als eine eindrucksvolle, willensstarke und sehr sympathische Persönlichkeit, die mit ganzem Herzen in der Wissenschaft aufgeht.
Auch die anderen Personen sind alle sehr lebendig und authentisch dargestellt, wie zum Beispiel Maries Familie, Freunde und natürlich ihr späterer Ehemann Pierre, der als liebenswerter Eigenbrötler erscheint.

Nach der Kindheit begleitet der Leser Marie auf ihrem langen Weg nach Paris, wo sie endlich nach vielen Umwegen studieren darf.
Der letzte Teil des Buches befasst sich ausführlich mit Maries Ehe und den bahnbrechenden Forschungen, die sie zusammen mit ihrem Ehemann anstellt, und die im Nobelpreis eine würdige Anerkennung finden.

Der Autorin ist es gelungen, einen wunderbar stimmungsvollen Roman über eine Frau zu schreiben, die bahnbrechend für die Wissenschaft war. Es hat mir sehr gut gefallen, dass ein umfassendes Bild der Forscherin gezeichnet wurde - das Privatleben Maries wird genauso ausführlich dargestellt wie ihre Forschungen und deren Bedeutung für die Nachwelt.

Der Schreibstil ist abwechslungsreich, flüssig, und der damaligen Zeit angemessen, die Länge der Kapitel angenehm.

Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen, da es Unterhaltung mit viel Wissenswertem verbindet!