Die kleine große Edith Piaf

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jesssoul Avatar

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Eine Frau, deren Stimme und Selbstbewusstsein umgekehrt proportional zu ihrer Größe steht, kann in Bezug auf die Liebe keinen rettenden Anker finden. Ständig wechselnde Beziehungen, die sie schnell beendet, sobald sie sich eingeengt gefühlt, und ein Lebensstil auf zu großem Fuß hätten jeden anderen schon zur Verzweiflung gebracht, doch Edith bleibt stark, hat immer wieder Erfolg und verliebt sich immerzu neu. Nur mit Yves Montand ist es anders und so erkennt sie in dem aufstrebenden Künstler, den sie vorerst für lächerlich hält, eine Liebe, bei der sie das erste Mal das Gefühl hat, sie könne ihr bisheriges Muster durchbrechen und sogar über eine Heirat nachdenken. Doch als sie aus dem unbekannten Künstler einen aufstrebenden Chansonnier macht, stellt sich sein zunehmender und ihr abnehmender Erfolg der Liebe in den Weg.

"Madame Piaf und das Lied der Liebe" ist ein interessanter Roman über diese bis heute bekannte Künstlerin und für mich schildert er sehr authentisch die damalige Zeit im besetzten Paris und danach und zeigt auch, wie schnell sich jemand dem Vorwurf der Kollaboration ausgesetzt sah, der alles andere beschatten konnte, denn Edith Piaf wurde selbst dieses Verrats bezichtigt.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht vollständig erreichen, ich denke es lag einfach an dieser kleinen besserwisserischen und herrischen Person, die mit Sicherheit sehr authentisch beschrieben ist, aber mich irgendwie immer wieder aufgeregt und den Spaß an der Geschichte verdorben hat. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben, was aber nichts mit dem Können und Schreibstil der Autorin und der Geschichte an sich zu tun hat.