Ein Chanson an das Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pugatastic Avatar

Von

Édith Piaf ist entsetzt: Nach dem Ende der deutschen Besatzung - und damit auch dem Beginn des Ende des Krieges - droht ihr durch die Anklage einer Kollaboration mit den Deutschen ein Auftrittsverbot - oder gar Schlimmeres. Und dies ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo sie doch die Karriere ihres Schülers und Geliebten Yves Montand vorantreiben will, für den sie sich eine aussichtsreife Zukunft verspricht. Zwischen Angst, Triumph und vielen langen Stunden voll Arbeit blüht die zarte Rose einer träumerischen Liebe auf, die Édith später in einem Lied festhalten soll, das bis heute unvergessen bleibt: La vie en rose.

Ich muss ehrlich sein: Anfänglich fiel es mir ein wenig schwer, in das Buch einzusteigen. Zwar war ich sehr gespannt auf Édith Piafs Geschichte, da ich bisher eben nur ihre wundervolle Musik kannte. Mir war der Schreibstil der Autorin ein wenig zu oberflächlich, die Dinge passierten zu schnell, alles fühlte sich ein wenig gehetzt an...
Nach und nach jedoch gefiel mir das Buch immer mehr. Marly ist zwar tatsächlich sehr rasch bei ihrer Erzählung, schafft es jedoch ein sehr intensives Bild von der berühmten Sängerin zu schaffen. Und auch die romantisch-dramatische Beziehung um Montand und Piaf hat mich schnell in ihren Bann gezogen, mich zum Lächeln und letztlich auch ein wenig zum Tränchen verdrücken gebracht. Darüber hinaus merkt man dem Buch an, dass hier gut recherchiert wurde - nicht zuletzt am Nachwort der Autorin, das unter anderem aufführt, was aus den einst berühmten Schauplätzen inzwischen geworden ist.

Auch, wenn ich eine Weile für den Einstieg gebraucht habe, so habe ich mich zum Ende hin wunderbar unterhalten gefühlt. Und: Ich habe inzwischen seit Tagen einen Ohrwurm von La vie en rose, der einfach nicht verschwinden will - was aber definitiv nicht schlimm ist. ;)