Interessante Einblicke in Édith Piafs Leben

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agathas Avatar

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Vor kurzem habe ich das Buch Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe von der Autorin gelesen. Auch wenn mich Coco Chanel selbst nicht so ganz überzeugen konnte, fand ich die Idee hinter dem Buch - nur einen kurzen Einblick in Cocos Leben verknüpft mit einem ihrer berühmtesten Produkte - total interessant. Nun war ich gespannt, ob mir das bei Madame Piaf und das Lied der Liebe eher zusagt.
Tatsächlich hat mir dieses Buch besser gefallen. Zum einen fand ich Édith Piaf um einiges sympathischer, wodurch ich mich besser auf ihre Geschichte einlassen konnte. So habe ich mich gefühlt, als würde ich tatsächlich einen Blick in ihre Gefühlswelt werfen und die Beziehung mit Yves miterleben.
Auch der oben beschriebene Ansatz, nur eine relativ kurze Zeitspanne (hier 1944-1947) zu beleuchten und dies mit einem großen Erfolg zu verknüpfen, hat gut funktioniert. In das Leben von Édith Piaf wird man quasi hineingeworfen. Aber Michelle Marly schreibt so, dass man der Handlung problemlos folgen kann. Einen deutlichen Unterschied im Vergleich mit Mademoiselle Coco gibt es hier allerdings: Piafs Leben ist dem Buch nach deutlich weniger auf die Schaffung dieses einen Liedes ausgerichtet, als Cocos Leben auf die Schaffung des Chanel No. 5 ausgerichtet war. Dafür erhält man zahlreiche Einblicke in das Paris und Frankreich zum und nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Ich empfand Madame Piaf auch spannender geschrieben als das Buch über Coco Chanel. Ich konnte wirklich kaum die Finger davon lassen, auch wenn es noch andere Dinge zu tun gab. Und wenn ich es doch einmal - zwangsläufig - aus der Hand legen musste, konnte ich es kaum erwarten, weiterzulesen.
Ein Buch, das mich überzeugen konnte und das ich nur empfehlen kann. Es bietet einen (aus deutscher Sicht) veränderten Blickwinkel auf die Nachkriegszeit und Einblicke in das spannenden, nervenaufreibende und manchmal wilde Leben der Édith Piaf.