„Kleiner Spatz“ singt ganz groß-artig

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Inhalt: Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt – und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen, einen ungelenken, aber talentierten jungen Sänger. Édith beginnt mit ihm zu arbeiten, und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende. Das Glück an Yves‘ Seite inspiriert Édith zu einem Lied, das sie zu einer Legende machen könnte – La vie en rose. Édith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten.


Meine Meinung: Wir begleiten Madame Piaf ein Stück ihres Lebens durch die schwierige Kriegs- und Nachkriegszeit und einer großen Liebe. Dabei wird uns die außergewöhnliche Chansonsängerin Piaf als Romanfigur näher gebracht. Ihre Art zu leben, geprägt durch ihre Vergangenheit und ihre Art zu lieben (ihre Musik und Männer) lassen auf eine faszinierende Persönlichkeit schließen, welche trotz Spatzengröße eine ganz Große ist.
Der Roman birgt auch Zeitgeschichte in sich und bildlich lebendig wird uns das Paris der Nachkriegszeit unterhaltsam präsentiert. Teilweise war die Handlung für mich etwas langatmig und bei manchen vorkommenden Personen hätte ich mir mehr Einführung gewünscht und ein tieferes Eingehen auf die facettenreichen Persönlichkeiten. Trotzdem ist man gefangen von Piaf. Ich habe mir auch einige Chansons während der Lektüre angehört, um noch mehr in diese Künstlerin und ihre Geschichte ein zu tauchen. Ein gelungenes Nachwort gibt Erklärung zwischen Realität und Fiktion der Erzählung.

Fazit: Wer einen glorreichen Teil von Édith Piafs Leben kennen lernen möchte, ist hier richtig aufgehoben. Für mich ist das Lesevergnügen um eine weitere historische große kleine Frauenpersönlichkeit 4 singende Sterne wert.