Leben mit (nicht nur) einem Lied

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tochteralice Avatar

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Je ne regrette rien! Nach diesem Motto, das der Titel ihres mit Abstand berühmtesten Liedes werden sollte, lebte Edith Piaf offenbar schon in ihren jüngeren Jahren: bevor sie berühmt wurde. Ein tristes Leben garniert mit Begegnungen mit den richtigen Menschen - so hat sie es etwas gebracht.

Dieses Buch behandelt die letzten Kriegsmonate und die unmittelbare Nachkriegszeit, in der die Piaf wie so viele ihrer Landsleute in den Verdacht geriet, gemeinsame Sache mit den Boches, den Deutschen also, gemacht zu haben. Dabei hatte sie - so ihre Darstellung - doch nur die kriegsgefangenen französischen Soldaten unterhalten. Sie kam gerade noch so davon.

Es sind Männer, die ihr weiterhelfen, mit vielen verbindet sie mehr als das berufliche Interesse, doch dann stößt sie auf einen, mit dem es läuft wie mit keinem. Ganz anders nämlich.

Es handelt sich um Ivo Livi, groß und hübsch und etliche Jahre jünger als sie. Er wird zu ihrem Protegé und bald auch Liebhaber. Der Name sagt Ihnen nichts? Nun, dann aber vielleicht sein Künstlername, Yves Montand nämlich. Wird es einen gemeinsamen Weg für sie beide geben?

Insgesamt ist dies aus meiner Sicht ein mäßig unterhaltsamer Roman, in dem die politische und gesellschaftliche Situation in jener Zeit eine vollkommen minimale Rolle spielt. Es geht wirklich fast ausschließlich um Edith Piafs Karriere und die damit verbundenen Entwicklungen, es kommen reihenweise Charaktere vor, die meiner Ansicht nach im Anhang hätten einzeln aufgeführt werden müssen. So erfuhr ich die Lektüre als ziemlich verwirrend.

Ja, der Leser macht einen Sprung in das Leben des Spatzen von Paris, doch ist dies aus meiner Sicht ein ziemlich verwirrender Sprung!