Oberflächliche Handlung und Charaktere

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
nicky_g Avatar

Von

1937: Edith Piaf wird durch Raymond Asso zum dem Star aufgebaut, der sie sieben Jahre später ist. Während der letzten Kriegsmonate lernt sie Yves Montand kennen, den sie auf Wunsch ihres Agenten als Anheizer auf ihren Konzerten engagieren soll. Edith hingegen findet den jungen Mann schrecklich und sträubt sich dagegen, erkennt aber dann in ihm sich selber wieder und gibt ihm eine Chance.

Die Erzählart ist etwas plump; die Sätze wirken flüchtig hingeworfen und unfertig. Die Geschichte wirkt arg zusammengefasst, so dass man sich als Leser schnell abgefertigt fühlt. Beispielsweise wird der Episode um Tochter Marcelle, die im Alter von zwei Jahren verstarb, nur eine Seite gewidmet. Auch wenn es wenige Tatsachenberichte darüber gibt, hätte man im Rahmen dieses Romans, viel mehr ausschmücken und fantasievoller erzählen können.

Auch die weiteren Rückblenden sind kurz mit nur wenigen Details, was schade ist, denn Ediths und auch Yves‘ Leben hätten viel bunter und schillernder dargestellt werden können. So bleiben die Figuren blass und oberflächlich. Ihre Handlungen und Reaktionen wiederholen sich zu häufig und wirken dadurch langweilig. Vielleicht war gerade Edith Piaf eine stets leicht reizbare und ungeduldige Person, aber diese Eigenschaften werden laufend wiederholt, so dass man sich fragt, warum Yves es so lange mit ihr ausgehalten hat.

Die Kapitelanfänge sind schön gemacht: es sind Zitate von Edith Piaf sowie Liedtitel ihrer Chansons.

Leider wurden die Erwartungen an einen interessanten biografischen Roman über Edith Piaf und ihre Glanzzeiten als Chansonsängerin nicht erfüllt. Die Geschichte bleibt zu farblos und grobmaschig, um komplett fesseln zu können.