"bist du online? schönes foto!"

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metalpanda Avatar

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... ein unverfänglicher Satz, fast schon gewöhnlich in der virtuellen Welt. Für die dreizehnjährige Lainey stellt dieser Satz aber die ganze Welt auf den Kopf.

Ein Teenagermädchen, das mit seinen Eltern, mit der Schule und mit dem kleinen Bruder nicht zurecht kommt, eine ganz gewöhnliche Dreizehnjährige eben ist diese Lainey, die uns die Autorin auf den ersten Seiten ihres Thrillers präsentiert. Ein Sandwichkind, von den Eltern etwas vernachlässigt zwischen der "schwierigen" älteren Schwester und dem Nesthäkchen, von den Freunden nach dem Umzug im Stich gelassen und in der Schule eine Außenseiterin. Auf den ersten Seiten schon lernt der Leser Lainey so gut kennen, dass man "Stop!" schreien möchte, als sie einen großen Fehler macht.

Lainey hat nämlich einen Freund. Sie hat ihn zwar noch nie gesehen, aber sie chatten täglich. Als Zach ein Date vorschlägt, vergisst sie die Ermahnungen der Eltern und steigt in das fremde Auto ein. Doch kaum wird ihr klar, dass mit dem süßen Sunnyboy aus dem Chat etwas nicht stimmt, sitzt sie schon chloroformbenebelt in der Falle...

 

Wenn der düstere Prolog nicht wäre, könnte man den Romananfang glatt für ein Teeniebuch halten. Die Erzählung über Laineys Mädchenleben und ihre Gefühle plätschert so dahin, man bekommt einen guten Einblick in die Welt des Teenagers. Robert Pattinson, schlechte Noten und die ersten Schminkversuche. Zugleich fesselt die anscheinend belanglose Erzählung mit den eingeschobenen typischen kleingeschriebenen und mit Smileys versehenen Chatpassagen dermaßen, dass man am liebsten weiterlesen würde.

Natürlich endet die Leseprobe an der spannendsten Stelle. Man möchte unbedingt wissen, was Lainey widerfährt. Hoffentlich kann sie sich aus den Klauen des Psychopathen befreien! Andererseits will man natürlich auch die Hintergründe dieser Tat erfahren. Die Prologszene macht neugierig - ein Mann, der ein Bild malt, begleitet von der Rede eines fanatischen Predigers, der die Menschenmenge mit seiner Erzählung über Moses und "verdorbene Frauen" fesselt.

Die ersten 55 Seiten machen das Buch in meinen Augen auf jeden Fall lesenswert!