Das Böse hat viele Gesichter

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owenmeany Avatar

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Der verstörende Einstieg mit einem frauenfeindlichen Fernsehprediger und einem suspekten Maler, der per Internet Kontakt zu einem Mädchen aufnimmt, deutet bereits auf die in der Inhaltsangabe beschriebene Problematik hin.

Die Kamera schwenkt auf Lainey, die gerade im Begriff steht, gegen die strengen Auflagen ihrer Mutter zu verstoßen: sie schickt ein besonders aufgebretzeltes Foto von sich per E-Mail an Zack, den wahnsinnig gut aussehenden Kapitän einer Football-Mannschaft, den sie im Chatroom kennengelernt hat. Jilliane Hoffman weiß, was Mädchen mögen, und stellt es authentisch dar.

Total verständlich, dass sich ein Teenager, nach einem Umzug an einer neuen Schule in jeglicher Hinsicht gescheitert, diesen verführerischen Einflüsterungen nicht entziehen kann. Dass Lainey sich auf eine Verabredung einlässt, versteht man beinahe - und so nimmt das Verderben unaufhaltsam seinen Lauf. Atemlos liest man Zeile für Zeile, wohl wissend, was bevorsteht - man kann aber nicht eingreifen.

Dieses Lehrbuchbeispiel der Gefahren, die aus leichtfertigem Umgang mit dem Internet resultieren, sollte von allen Jugendlichen gelesen werden. Aber interessiert es diejenigen, die es angeht, überhaupt? Den Eltern jedenfalls macht es Angst.