Leichtsinniger Internet-Flirt

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karschtl Avatar

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Bereits der Debütroman von Jilliane Hoffmann hat mir ein paar schlaflose Lesenächte beschert, sowohl die Tat als auch deren Aufklärung waren spannend geschrieben.

In diesem Buch geht es bis zum Ende der Leseprobe noch verhältnismäßig 'ruhig' zu, aber da der Leser ja bereits weiß (oder wenn er den Klappentext nicht gelesen hat doch zumindest ahnt) worauf das hinlaufen wird, schwebt die ganze Zeit mit etwas Spannungvolles im Hintergrund mit. Leider bricht die Leseprobe genau an dem Punkt ab, an dem es wirklich interessant wird. Was wird mit Lainey passieren im Lexus?

Fast möchte man dem Mädchen auch sagen: wieso bist du auch so unvorsichtig, gehst zu einem Blind Date mit einem Internettypen ohne irgendjemandem Bescheid zu geben? Dieses Szenario haben wir doch in einer Menge Büchern und Filmen schon ähnlich erlebt. Aber ehrlich gesagt: man selbst glaub doch nie, dass einem was Böses geschehen könnte. Auch ich habe früher gechattet, auch ich habe mich ab und an auf sogenannte 'Blind Dates' verabredet. Auch ich habe meinen Eltern nichts davon erzählt. Allerdings war ich auch 10 Jahre älter - dennoch: vor Psychos hätte mich das auch nicht geschützt. Insofern dann vielleicht auch wieder verständlich, dass und auch warum Lainey nichts von ihrem heißen Rendezvous erzählt hat. Es bliebe außerdem die Frage, ob es ihr wirklich etwas genutzt hätte, wenn zB ihre Freundin Molly der Polizei hätte sagen können, dass sie von einem gewissen Zack, Kapitän der Football-Mannschaft, in einem schwarzen BMW abgeholt wurde um im Kino "Zombieland" zu schauen. Von diesen Details hat ja kein einziges gestimmt.

Interessant wäre jetzt zu erfahren, wie die Polizei bei ihrer Suche vorgeht. Normalerweise könnte man ja zB versuchen, die Person über ihr Handy zu orten. Sie hatte ja definitiv eines dabei und auch eingeschaltet. Vielleicht ist der Kidnapper aber auch schlau genug gewesen, das gleich mal zu zerstören sobald er sie betäubt hatte.
Was mich außerdem brennend interessieren würde: wieso konnte der spätere Kidnapper Lainey in ihrem Kinderzimmer sehen über seinen Computer? Wie hat er es geschafft, dort eine Webcam unbemerkt zu installieren? Ist er ein Freund der Familie und hatte Zugang zum Haus??

Schon alleine diese Neugierde wäre ein Grund für mich, sehr gerne weiterzulesen. Und ich bin sehr sicher, dass auch Hoffmanns 4. Roman genauso spannend wird wie "Cupido".