Schlaflose Nächte für Eltern von Teenagern

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nordlicht Avatar

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Im Prolog sitzt ein (noch) namenloser Mann gebannt vor dem Fernseher und verfolgt den Auftritt eines Fernsehpredigers, der über die Verdorbenheit "unreiner" (= nicht mehr jungfräulicher) Frauen/Mädchen predigt.

Lainey ist ein ganz normales 13-jähriges Mädchen, das sich zur Zeit sehr unwohl fühlt: Wegen eines Umzugs musste sie an eine neue Schule wechseln, wo sie niemanden kennt und im Unterricht keine Erfolgserlebnisse hat. Auch zuhause in ihrer Patchworkfamile gibt es Stress: sie muss den nervigen kleinen Bruder, der ihrer Meinung nach als leibliches Kind ihres Stiefvaters immer bevorzugt wird, beaufsichtigen, und ihre Mutter ist viel zu streng und verbietet alles, was interessant ist.

Wie berauschend ist es da, dass ein attraktiver, cooler 17-jähriger Chatpartner aus dem Internet sich ausgerechnet mit ihr verabreden will. Selbstverständlich darf die Mutter nichts von dem Date erfahren, so macht Lainey sich direkt von der Schule aus am Freitag Nachmittag auf den Weg zu einem ziemlich abgelegenen Treffpunkt, ohne irgendjemandem, nicht mal ihrer besten Freundin, zu sagen, wohin sie geht. Man ahnt es schon: Das ist gar keine gute Idee...

Auch wenn dieses Thema in einem Thriller nichts Neues ist, so hat die Autorin dieses bekannte Sujet doch sehr fesselnd umgesetzt. Auch als längst der Pubertät entwachsener Leser kann man sich gut in Lainey hineinversetzen, gleichzeitig aber möchte man eingreifen, bevor sie in ihr Verderben läuft. Schon von Beginn an ist diese Leseprobe sehr spannend und lässt nicht nur fesselnde Unterhaltung, sondern auch eine Warnung vor allzu leichtfertigem Umgang mit der virtuellen Welt erwarten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Buch vielen Eltern schlaflose Nächte bereitet, nichtsdestotrotz würde ich es sehr gern weiterlesen. ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/tounge_smile.gif)