Wie pubertierende Mädchen denken

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Eigentlich ist das eine ganz normale Geschichte: Eine Dreizehnjährige ist unzufrieden mit sich selbst, mit Mutter und nervigem Bruder, mit der neuen Schule und möchte so gerne Erwachsen sein. Ihr Alltag wird wirklich gut und einfühlsam geschildert und man kann gut verstehen, dass sie sich nach einem Freund sehnt. Dass sie diesen über das Internet findet, ist heute ja nicht mehr so ganz ungewöhnlich.

Leider glaubt sie, dass die Regeln über das Verhalten im Internet auch nur überflüssige Machtausübung ihrer Mutter sind, so dass man das nicht unbedingt beherzigen muss. Alles ganz normal soweit und auch gar nicht bedrohlich. Wenn nicht die Autorin ein Kapitel vorangestellt hätte, in dem ein offensichtlich religiösem Wahn verfallener Mann mit eben diesem Mädchen chattet und sie dabei an seinem PC beobachtet. Wenn man das weiß, wird die ganze, eigentliche normale Schilderung des Alltags auf einmal ganz spannend und gefährlich.

Jilliane Hoffman schreibt auf dem gleichen hohen Niveau, das ich auch schon bei "Cupido" bewundert habe. Sie zählt inzwischen eindeutig zu meinen Lieblingsautorinnen und ich bin unheimlich gespannt darauf, wie dieses Buch weitergeht. Ich befürchte (und erhoffe)Spannung bis zur Schmerzgrenze!!!

 

meldsebjon