Mädchenfänger

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
craisydaisy Avatar

Von

In diesem Thriller wird ein ganz aktuelles Thema aufgegriffen, das Verbrechen über das Internet, inbesondere die Gefahr in den sozialen Netzwerken zuviel von sich preiszugeben oder sich falsch darzustellen, wie z. B. das Alter nach oben hin zu verändern und aufreizende Bilder von sich einzustellen.

Die 13-jährige Elaine Emerson lebt mit ihrer überarbeiteten Mutter, ihrem Stiefvater, ihrer älteren Schwester, die schon ein paarmal ausgerissen ist und ihrem verwöhnten kleinen Bruder in Florida. Sie sind vor kurzem in ein kleineres Haus gezogen, so dass Lainley, wie sie von ihren Freundinnen genannt wird, die Schule wechseln musste und nun keine Freunde mehr in der Nähe hat, mit denen sie täglich reden kann. Ihre Mutter zeigt auch kein Interesse oder Verständnis für sie. So fühlt sie sich, mitten in der Pubertät, ziemlich allein gelassen und sucht Kontakte im Internet. In einem Chatroom tauscht sie sich mit anderen über ihre Alltagsprobleme aus. Dort wird dann ElCaptain auf sie aufmerksam, mit dem sie nun regelmäßig chattet und ihm sogar ein tolles Bild schickt, welches eine frühere Freundin von ihr gemacht hat.  Nach einiger Zeit überredet ElCaptain sie zu einem Treffen und dann kommt sie eines Tages nicht von der Schule nach Hause...

Da nimmt der erfahrene Spezialagent Bobby Dees die Ermittlungen auf, denn vermisste Kinder sind sein Spezialgebiet. Auch privat ist er davon betroffen, denn seine eigene Tochter ist seit fast einem Jahr spurlos verschwunden und so beginnt eine regelrechte Jagd. Er kommt einem Mädchenfänger auf die Spur, der wohl schon mehrere Mädchen angelockt hat und gefangen hält...

Die Autorin beschreibt in ihrem neuesten Thriller über das brisante Thema Cyberkriminalität. In den Netzwerken kann sich jeder verstellen, verstecken, vorgeben jemand anders zusein und sich so irgendwo einzuschleichen und  seine kriminellen Taten zu begehen. Jugendliche wie auch deren Eltern sind mit dieser Situation oft überfordert. Die Erwachsenen kennen sich manchmal im Internet nicht so gut aus und die Jugendlichen sind noch zu blauäugig, auch wenn die Lehrer  im Unterricht vor den Gefahren des Internets warnen. Jugendliche wie Lainley  ohne kompetente Gesprächspartner sind besonders gefährdet. Ihre Gefühle und Gedanken sind sehr authentisch dargestellt. Sie ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, aber durch die Veränderung der Lebensumstände gerät ihre Welt aus den Fugen und das auch noch in der Pubertät, wo man erst zu sich selbst finden muss. Auch Boby Dees und seine Arbeit sind sehr realistisch beschrieben, wobei die Autorin die Erfahrungen aus ihrem Beruf mit einfließen läßt. Dieses Buch macht die Bedrohung durch Internetkriminalität sehr deutlich. Ein Appell an alle, sich genau zu überlegen, was man im Internet über sich verrät!