Spannend und Aktuell

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Jilliane Hoffmann kenne ich von ihren früheren Büchern als eher sehr blutige Autorin, die an Grausamkeiten nicht unbedingt zu übertreffen war. Insofern empfinde ich "Mädchenfänger" als reifer und einfühlsamer. Der Roman setzt nicht auf Ekelszenen und Blut, sondern auf unerwartete Wendungen und auf das angedeutete Grauen! 

Lainey ist ein typischer Teenager, sie ist vernarrt in die Twilight-Serie, ein wenig bockig und das erste Mal verliebt. Doch gegen die Warnungen ihrer Mutter findet sie dieses Liebe in den undurchsichtigen Weiten des World Wide Web. Zach ist um einiges älter, sieht gut aus und der Star seiner Sportmannschaft. Als sie sich schließlich mit dem smarten Sportler treffen möchte, erlebt sie eine böse Überraschung. Als Lainey nicht mehr nach Hause  kommt, wird der Ermittler Dees eingeschalten, der sich mit Fällen um vermisste Kinder beschäftigt und selbst ein suchendes Elternteil ist. Das ganze spitzt sich zu einem für mich sehr spannenden und unerwarteten Ende zu.

Die Sprache ist flüssig und bringt die einzelnen Protagonisten sehr gut an den Leser heran. Verstärkt wird das Gefühl von echten Personen zu lesen durch die glaubwürdigen Gedankengänge und die aktuellen Einflüsse auf das Geschehen. Die Mädchen in Laineys Schule planen zum Beispiel gerade einen Kinoabend zum Start des Twilight Films, wollen Karten für die Jonas Brothers oder sehen uns allen bekannte Fernsehserien.

Die Chatgespräche werden im typisch jugendlichen Ton wiedergegeben und auch die Ausführungen über myspace sind sehr interessant und irgendwie aus dem Leben gegriffen. Um den Leser noch etwas mehr auf die Folter zu spannen erfährt man immer wieder Dinge aus der Vergangenheit Dees und bekommt Teile der Geschichte aus der Sicht Laineys erzählt.

Mein Fazit: ein spannender aber nicht zu blutiger Thriller, der vielleicht gerade dadurch erschreckend real daherkommt!