Abenteuer- und abwechslungsreich!

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Vorab möchte ich alle Interessierten vorwarnen: Bei „Mädchenmeuterei“ handelt es sich um die Fortsetzung zu dem Roman „Mädchenmeute“ von der gleichen Autorin. Leider kann man dies nicht aus dem Klappentext entnehmen, sodass ich „Mädchenmeuterei“ nun ohne das Vorwissen aus „Mädchenmeute“ gelesen habe. Dies war nach anfänglichen Verwirrungen aber auch gut möglich. Man kann die Geschichte trotzdem gut lesen, allerdings weiß man über den ganzen Roman nicht, was eigentlich die Vorgeschichte der Freundinnen ist, welche im ersten Band erzählt wurde.

Dennoch habe ich „Mädchenmeuterei“ komplett durchgelesen und alles in allem auch wirklich genossen. Bei der Geschichte handelt es sich kurz gesagt um eine abenteuerliche Odyssee von 4 Freundinnen, die sich auf den Weg nach Afrika machen, um ihrer 5. Freundin zu helfen.
Bei dieser Reise von Deutschland aus mit einem Frachtschiff treffen die Mädchen auf so einige Herausforderungen, Probleme, Geschehnisse und Ereignisse, die die Reise zu einem echten, unvergesslichen Erlebnis machen. Im Internet wird die Geschichte als Pendant zum recht männlich gehaltenen Roman „Tschick“ genannt, was grundsätzlich auch wirklich so gesehen werden kann.
Die Protagonistin Charlotte Novak erzählt die Reise das ganze Buch über aus ihrer Sicht. Man erfährt viele ihrer Gedanken und merkt dabei, um was für eine taffe und loyale Person es sich bei ihr handelt. Teilweise wirken ihre Gedanken etwas kindlich, was ich aber damit verbunden habe, dass Charlotte auch wirklich erst 16 ist. Auf ihrer Reise zu Bea in Afrika begleiten sie Freigunda, welche in sehr einfachen, naturbezogenen und ursprünglichen Verhältnissen mit ihrer Familie lebt, Yvette, welche aus einer wohlhabenden Familie stammt, die freundliche Antonia, die neugierige Mimiko und die Reporterin Francesca, welche sich erhofft, ein Buch über die Freundesgruppe schreiben zu dürfen. Die Beschreibung und Entwicklung der Beziehung der Gruppenmitglieder untereinander findet im Buch viel Platz. Man erlebt als Leser*in die Wichtigkeit von Freundschaft, Vertrauen und Respekt mit. Teilweise werden kurze Zeiträume oder Ereignisse im Buch recht lang beschrieben. Zu Beginn erwartet man einen sehr langen Zeitraum, in dem die Geschichte spielt - letztendlich passiert dann aber in einem recht kurzen Zeitraum sehr viel. Teilweise waren mir manche Ereignisse etwas zu viel. Die verschiedenen Charaktere und Personen fand ich sehr kreativ gewählt, allerdings kam es mir dabei teilweise so vor, als würde die Autorin bewusst mit manchen Vorurteilen oder Stereotypen arbeiten. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausschweifend und abwechslungsreich. Teilweise liest man ellenlange Sätze, daraufhin folgen dann aber wieder kurze und knappe Dialoge. Genau die Szenen mit den langen, etwas verwurzelten Szenen haben mich leider nicht so sehr für sich begeistern können. Teilweise musste ich mich auch wirklich konzentrieren, um bewusst mitzubekommen, was als nächstes passiert und nicht mit meinen Gedanken abzuschweifen. Dennoch hatte das Buch auch einen gewissen Suchtfaktor und ich musste einfach immer wissen, wie es weiter geht!
Eins ist sicher - mit „Mädchenmeuterei“ wird es einem definitiv nicht langweilig und man kann dem eignen, routinierten Alltag mithilfe der abwechslungs- und spannungsreichen Geschichte gern auch für einige Stunden vergessen. Dennoch muss man sich für die Geschichte auch wirklich Zeit nehmen, um sich dann auch darauf einlassen zu können.