Ein Teenie-Buch, das auch Erwachsenen gefallen wird

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kleine hexe Avatar

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Kirsten Fuchs hat uns hier die langersehnte Fortsetzung des 2015 erschienenen Romans „Mädchenmeute“ präsentiert. Und wie in „Mädchenmeute“ begeben sich dieselben Protagonistinnen auf eine abenteuerliche Reise übers Meer: Charlotte, Yvette, Freigunda und Antonia. Dieses Mal wollen sie die Fünfte im Bunde, Rabea, genannt Bea retten, die in Marokko in Schwierigkeiten zu stecken scheint. Das Schöne ist, dass die Mädchen nicht plötzlich von sechzehnjährigen Zicken zu sechzehnjährigen Superheldinnen mutieren. Sie zoffen und streiten sich, sooft es irgendetwas zu klären gibt, und das geschieht oft. Sie fallen sich gegenseitig ins Wort, lassen einander nicht ausreden, es kommt zu Unstimmigkeiten. Aber wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel. Denn eine Fahrt auf einem Containerschiff birgt manchen Zünd- und Gesprächsstoff. Dabei haben die Mädchen alle auch ihre persönlichen Probleme, die sie ja natürlich mit sich schleppen und erst in einer großen Aussprache den anderen davon berichten. Gar nicht so einfach, mit Mobbing fertig zu werden oder Verantwortung für jüngere Geschwister zu übernehmen.
Im Hafen in Marokko kommt es zum großen Showdown, holllywoodmäßig und effektvoll, spannend und mit einem Ausgang der so gar nicht zu Hollywood passt. Aber zum Buch.
Die Handlung wird von Charlotte erzählt, die Schüchterne unter den Vieren. Schüchtern, aber wenn es darauf ankommt, kann sie sich ganz gehörig den Erwachsenen gegenüber behaupten, so wie sie z.B. Francesca, der („Bild“?)-Reporterin heimleuchtet, als wegen ihr die ganze Expedition in Gefahr gerät.
Ich mag diesen Schreibstil, in Ich-Form, als ob man überall und die ganze Zeit mit der Erzählerin dabei sein würde. Es vermittelt einen sehr persönlichen Blickpunkt auf die Welt der Protagonistin, auf ihre Beziehungen zu den Freundinnen, zu den Mitgliedern der Schiffsmannschaft, zu Ihren Eltern, zu ihrem Hund, einfach auf ihr Leben und wie großartig Charlotte es meistert.