Mädchen auf großer Fahrt

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yaltur Avatar

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Zugegeben, ich bin nicht gerade die Zielgruppe für das neue Buch von Kirsten Fuchs - eigentlich viel zu alt für ein Jugendbuch -, aber ich habe auch schon die "Mädchenmeute" mit großem Vergnügen gelesen, insofern stand die Fortsetzung schnell auf der Wunschliste.
Wieder begleitet Kirsten Fuchs die Truppe Mädchen auf einem vollkommen irren Abenteuer, diesmal ohne Bea, die verschwunden ist und aufgrund von mysteriösen Nachrichten gerettet werden soll. Es geht aufs Containerschiff, natürlich ohne Kenntnis der Eltern, aber mit genug Geld ausgestattet. Schnell stellt sich heraus, das so eine Reise keineswegs romantisch ist, auch auf Schiffen gibt es Arschlöcher und merkwürdige Gegebenheiten, die Fantasie und Naivität der Mädels kommt noch erschwerend hinzu.
Sprachlich finde ich das Buch toll zu lesen - die Protagonisten erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, jugendlich bildhaft, rauh und direkt. Da Charlotte aber gleichzeitig auch sehr zurückhaltend ist (abgesehen von der ein oder anderen wagemutigen Idee), lässt sie die Leser*innen deutlich in ihre inneren Überlegungen und Konflikte schauen, man darf miterleben, wie sie und ihre Freundinnen auch in dieser Geschichte an sich wachsen, eigene Fehler erkennen und eigene Grenzen überschreiten.
Dennoch ist das Buch am Ende doch sehr dick, es gibt die ein oder andere Länge, die für jugendliche Leser*innen durchaus eine Hürde sein könnte. Und: aus Erwachsenensicht sind die Ausgangsfragen für die Geschichte am Ende doch eher "niedlich" - wenn man sich vorstellt, mit welchen Fragen sich Jugendliche heute auseinandersetzen, hätte die Autorin hier auch mutiger sein können. Insgesamt aber ein sehr lesenswertes Buch!