Mission auf hoher See

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Nach dem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Roman „Mädchenmeute“ legt Kirsten Fuchs mit „Mädchenmeuterei“ den zweiten Band vor, der auch unabhängig vom ersten gelesen werden kann. Im frechen Jugend-Jargon schildert die 16-jährige Ich-Erzählerin Charlotte das Abenteuer auf hoher See mit ihren sehr unterschiedlichen Freundinnen Yvette, Freigunda und Antonia. Denn Bea ist verschwunden, meldet sich aber via einer geheimen Videobotschaft aus Marokko - sie steckt zusammen mit ihrem Vater dort in der Bredouille.

Die sympathische Freundinnenbande macht sich auf die abenteuerliche Suche via Containerschiff mit einer Menge zwielichtiger Charaktere und skurril-spannenden Erlebnissen und Herausforderungen an Bord, gespickt mit weiteren Videobotschaften von Bea und einem Hauch von Kriminalgeschichte. Die Mädchen wachsen auf ihrer berührenden Abenteuerreise über sich hinaus, entwickeln jede für sich unterschiedliche Kräfte und entdecken Neues an sich, aber auch von der Welt und dass nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht. Die Autorin beleuchtet aber auch feinfühlig die Innen- und Familienleben der Mädchen und webt ernste Themen über Zuhause, Verantwortung und Tod mitein.

Kirsten Fuchs schreibt mit viel Sprach- und Wortwitz sowie dicht gezeichneten und authentischen Jugendcharakteren über Mut, Freundschaft, Erwachsenwerden und Zusammengehörigkeit, aber auch empathisch über Themen, die 16-Jährige im Alltag beschäftigen. Teils surrealistisch, schnodderig und durcheinandergewürfelt ist diese Coming-of-Age-Geschichte zwischen Jugendbuch und Roman außergewöhnlich, wenn auch stellenweise etwas überzeichnet.