Pubertät ist schwierig

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queenmam Avatar

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In diesem abenteuerlichen Jugendroman geht es um eine Handvoll Mädchen, die alles wollen: Leben, Freiheit, Gemeinschaft - an Konsequenzen denken sie nicht.
Das Cover finde ich recht gelungen und zum Inhalt passend.
Zum Inhalt: Als Charlotte eine Email von der verschwundenen Bea erhält, ist ihr sofort klar, dass Bea Hilfe braucht. Aber Bea ist in Marokko. Sie und ihre Freundinnen gehen ohne Wissen ihrer Eltern auf einem Containerschiff auf die Reise und schmuggeln noch zwei weitere Mädchen an Bord. Charlotte hat schlimme Sorgen und würde am liebsten umkehren, aber da geht die Reise schon los. In der ersten Nacht kommt es bereits zu einem Sturm und auch die nächsten Tage bringen nur Ungemach. Mimiko ist verschwunden, der Kapitän und die Offiziere sind unnötig grob. Auch die Mannschaft hat Angst vor ihnen. Irgendetwas stimmt auf diesem Schiff ganz und gar nicht. Und die Mitteilungen von Bea werden auch immer beunruhigender.
Autorin/Schreibstil: Kirsten Fuchs schreibt raffiniert, zumeist humorvoll und jugendlich angepasst. Sie benutzt eine Sprache, die durch Witz und originelle Bilder überzeugt. Das Abenteuer wird von der Protagonistin Charlotte aus der ICH-Perspektive erzählt. Die Autorin Kirsten Fuchs versteht es, in einer anschaulichen und perfekt zur jugendlichen Erzählerin passenden Sprache zu schreiben. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und spürt die Unsicherheit und die Zweifel. Die Beschreibung der Schiffsreise ist sehr detailliert, manches schon fast poetisch. In den genauen Beschreibungen der verschiedenen Charaktere erkennt man eine gute Menschenkenntnis. Durch mysteriöse Andeutungen zu Beginn der Geschichte ist man immer wieder neugierig, wie es weitergehen wird. Zahlreiche Wendungen überraschen immer wieder aufs Neue.
Fazit: Ein wunderbares Buch für Teenagermädchen, die sich selbst und die Welt besser verstehen wollen. Wie wenig Verantwortungsbewusstsein allerdings manche handelnde erwachsene Person im Buch an den Tag legt, ist mir eher sauer aufgestoßen. Auch, dass die Ausreißerinnen nach ihrem ersten Abenteuer (Mädchenmeute) wie Stars gefeiert und zu Vorträgen eingeladen werden, ist erziehungspädagogisch mehr als fragwürdig.