Männer wie Männer, Frauen wie Frauen

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aitutaki Avatar

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Nachdem mich schon die Leseprobe neugierig gemacht hat, war ich erst recht gespannt auf den Fortgang der Geschichte. Erschienen ist dieses Buch von Marja-Liisa Vartio ursprünglich bereits 1959 in Finnland, doch hat die Geschichte bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren.

Die 18-jährige Leena lebt mit ihrer Schwester auf dem Bauernhof der Eltern. Sie hätte gerne etwas gelernt oder gar studiert, doch ihre Eltern ignorierten den Wunsch ihrer Tochter. Leena lernt einen – um mehrere Jahre älteren – verheirateten Strassenarbeiter kennen und geht ein Verhältnis mit ihm ein. Ihre kindliche Naivität scheint ihn zu faszinieren und Leena verliebt sich in ihn. Es kommt wie der Leser schon bald ahnt: Leena wird schwanger von ihm. Ihr Vater reagiert so, wie es in jener Zeit üblich war: Er wirft die Tochter aus dem Haus und empfindet sie als Schande, nur die Mutter hält zu ihr. Leena will ihr Leben selbst bestimmten und nimmt eine Stelle in der Stadt an. Kurze Zeit später wird das Kind geboren.

Wie die Geschichte ausgeht, bleibt offen. Auch die Fragen was nach der Geburt des Kindes passiert und wie das Leben von Leena weitergeht, erfährt der Leser nicht.

Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen in seiner klaren, schnörkellosen Sprache. Es zeigt die einzelnen Gefühlswelten, die Emotionen und inneren Kämpfe der diversen Personen mit wenigen Worten äusserst exakt und deutlich. Für mich eine typisch finnische Lektüre, die es unbedingt zu lesen lohnt.