Männer wie Männer, Frauen wie Frauen

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petral. Avatar

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In Marja-Liisa Vartios Buch "Männer wie Männer, Frauen wie Frauen" geht es um die Beziehung zwischen der 18-jährigen Leena und einem viel älteren Bauarbeiter. Leena lebt noch bei ihren Eltern und arbeitet dort auf dem Hof mit. Ihr Traum von einer weiterführenden Schule wurde ihr vom strengen Vater verwehrt, für ihn ist es wohl ausreichend, wenn seine beiden Töchter eines Tages heiraten und Kinder bekommen. Da diese Geschichte in den 50er Jahren spielt, ist das sicher auch keine ungewöhnliche Denkweise für diese Zeit.
Nun lernt die noch sehr naive und unschuldige Leena einen Bauarbeiter kennen, der gerade auf einer Baustelle in ihrem Ort beschäftigt ist. Sie trifft sich ein paar Mal mit ihm und findet das auch ganz aufregend. Zunächst bleibt es bei harmlosen Spaziergängen, doch eines Nachmittags, als sie vor dem Regen flüchten und auf seinem Zimmer landen, verführt er das unschuldige Mädchen. Leena ist zwar zuerst ziemlich erschrocken, dass sie sich wirklich auf Sex mit ihm eingelassen hat, aber irgendwie findet sie ihn schon auch sehr faszinierend und so trifft sie sich auch weiterhin mit ihm, obwohl sie von Anfang an wusste, dass er verheiratet und Vater von zwei Töchtern ist.
Eines Tages ist die Arbeit auf dieser Baustelle erledigt und er muss zurück zu Frau und Kindern. Leena und er bleiben allerdings in Briefkontakt und ein paar Wochen nachdem er weg ist, muss Leena zu ihrem Schrecken feststellen, dass sie schwanger ist.
Sie versucht ihren Zustand so lange wie möglich vor ihren Eltern zu verbergen, doch irgendwann geht das natürlich nicht mehr und so muss sie ihnen von der Schwangerschaft erzählen und daraufhin flippt ihr Vater völlig aus und beschimpft Leena so sehr, dass sie nur noch weg möchte und so sucht sie sich eine Arbeitsstelle in einem anderen Ort, bei einer Familie, die schön mehrmals ledige Schwangere aufgenommen haben, um ihnen zu helfen.
Ihren Geliebten informiert sie schriftlich über die Schwangerschaft , was ihn natürlich zuerst auch schockt. Er besucht Leena ab und zu, allerdings immer nur kurz und die beiden sind dann nie alleine. Sie überlegen , wie es weitergehen soll und je mehr Nähe und Gefühle er zulässt, umso mehr geht Leena auf Distanz. Die junge Frau wird in dieser Zeit so langsam erwachsen und lernt endlich , das zu tun, was sie möchte und nicht das, was andere von ihr erwarten.

Auf dieses Buch war ich sehr neugierig, denn das Thema fand ich schon sehr interessant. Was mich allerdings doch etwas störte, war der sehr nüchterne und auch ziemlich ungewöhnliche Schreibstil der Autorin. Die Dialoge in dieser Geschichte waren für mich sehr gewöhnungsbedürftig, es wurden immer wieder nur geheimnisvolle Andeutungen gemacht, nie wurde wirklich offen ausgesprochen, um was es eigentlich ging. Besonders haben mich da die Unterhaltungen von Leena mit ihrer "Chefin" gestört , "Möchte Leena das".... "Was macht Leena dann"... Wird Leena ihn denn wiedersehen?", die Antworten von Leena auf diese seltsame Fragerei ihrer Arbeitgeberin, waren dann auch wieder nur kurze kryptische Sätze, manchmal kam auch gar nichts und ich muss zugeben, das war nicht ganz mein Fall , denn dadurch zog sich das Buch, das ja eigentlich gar nicht so dick ist, ziemlich in die Länge. Alles in Allem fand ich das Buch okay, aber ein Highlight war es für mich nicht gerade.