Über Fürchtenichts und Haar-Fetischisten

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laura.liest.zuviel Avatar

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Schneewittchen, Rapunzel, Dornröschen und wie sie alle heißen. Jede von ihnen hatte ihr Märchen, ihr Happy End und ihren Prinzen. Doch wie ging es danach weiter? Leben sie wirklich noch, wenn sie nicht gestorben sind? Und gab es Nachwuchs in den Schlössern der Märchenwelt?
Auch nach den Gebrüderm Grimm gibt es noch genug Märchen zu erzählen, wie uns Claudia Siegmann in ihrem Roman 'Das letzte Dornröschen' erfolgreich zeigt.
Protagonistin Flora ist, wie es der Titel und zahlreiche, niedliche Andeutungen in den ersten Kapiteln verraten die Nachfahrin derjenigen, die wir unter dem Namen Dornröschen kennen. Doch leider weiß sie selbst gar nichts davon und ist mehr als verblüfft, als ihr ein mysteriöser Rat befielt eine Art Job anzunehmen!
Die Autorin hat ein realistisches Setting gestaltet, mit einer Protagonistin, die mit ihrer Abneigung fürs Lernen und fehlender Leichtgläubigkeit, Identifikationspotenzial für so ziemlich jeden bietet. Im Laufe der Story gerät man immer stärker in den Bann der Märchenwelt und wird mit zahlreichen Märchen konfrontiert. Flora findet in der Märchenwelt auch schnell Anschluss und befreundet sich unter anderm mit Rapunzels Nachkommen, die in der heutigen Welt erfolgreiche Produzenten von Haarpflegeprodukten sind.
Der magische Touch, der durch die Märchen in unserer Welt hinterlassen wurde, ist in den verschiedenen Gaben der Abkömmlinge zu finden. So sprechen einige mit Tieren, andere lassen sich in sekundenschnelle ihre Haare bis zum Boden wachsen.
Die gesamte Story ist spannungsgeladen und auf keiner einzigen Buchseite kommt Langeweile auf. Das Ende ist quasi ein Cliffhanger, der einen zwingt die nächstem Teile der Reihe zu lesen, aber auf keine allzu aufdringliche Art, denn Floras Geschichte hat ihr Happy End erreicht.
Und am Ende des Buches kann man nur fragen, welches Mädchen will keine Prinzessin sein?