Düsterer Fantasy-Auftakt
Die 12-jährige Maggie Blue wohnt bei ihrer Tante in West Minchen und ihr einziger Freund ist der sprechende Straßenkater Hoagy. Die Eltern leben getrennt und ihre an Depression erkrankte Mutter kann sich nicht um sie kümmern. In der Schule fühlt Maggie eine Verbindung zu der Mitschülerin Ida und möchte mit ihr befreundet sein, obwohl diese nur gemein zu ihr ist. Als Ida vermisst wird und nur Maggie beobachtet hat, was mit ihr passiert ist, geht Maggie entschlossen durch das Portal in den Düsterwald, um Ida zu finden. Unterstützt wird sie natürlich von Hoagy, dem Maench Frank und einem geheimnisvollen Ring, einem begehrtem Ouroboros. Der Klappentext verrät hier schon einiges, denn sie begegnen Mondhexen, Gestaltenwandlern und sie kommen in die Sonnenstadt, in der Eldrow herrscht. Trotzdem überrascht die Handlung mit gelungenen Wendungen und einigen Geheimnissen. Die Story ist zwar düster und bei einigen Beschreibungen auch heftig, aber trotzdem stets kindgerecht. Die Mischung aus Fantasywelt und realer Welt fand ich ausgewogen. Da es sich um einen Auftakt handelt, erklärt sich, warum Anna Goodall sich die Zeit nimmt, Maggie erstmal vorzustellen. Man erfährt, wie sie lebt, wie sie von Ida und deren beiden Freundinnen gemobbt wird und wie sie Hoagy das erste Mal sprechen hört. Dessen ironischer Humor lockert die gedrückte Stimmung stets auf. „Die Ägypter lagen schon richtig damit, uns anzubeten. Wenn’s nach mir ginge, dürfte das gern wieder in Mode kommen.“ Besonders gut hat mir das Verhältnis aus spannender Handlung, die ab der Hälfte zunimmt, und emotionalen Momenten gefallen. Maggie macht eine interessante Figurenentwicklung durch, die ihr schussendlich auch hilft, ihre Mutter besser zu verstehen. Um die Familie Blue scheint sich ein Geheimnis zu ranken und einige Fragen bleiben offen. Es gibt also genug Stoff für spannende Folgebände und ich hoffe, dass man noch mehr über die Düsterwelt und ihren Aufbau erfährt.